Passy, Anton, Theologe und Schriftsteller (1788-1847). Eigenh. Brief mit U.

[Wien], "14 idibus Octobris 1837, in festo septem dolorum B.M.V." [15. Sept. 1837?].

4 SS. auf Doppelblatt. 8vo.

 850.00

Wahrscheinlich an den ehemaligen königlichen Bibliothekar in Berlin Alvar Augustin de Liaño (1782-1848) als Antwort auf einen Brief, den Liaño ursprünglich an Dorothea Schlegel gerichtet hatte. Passy erklärt, dass Schlegel den Brief an ihn weitergeleitet habe und dass er aufgrund mangelnder Spanischkenntnisse in lateinischer Sprache antworten müsse: "Ad literas Tuas, sub 15 Aprilis h. a. ad viduam de Schlegel directas, et per Eamdem ad me transmissas, hispanica lingua respondere, mihi ex defectu debiti usus adpropriare nequeo, quapropter ad communem nostram, omnibus in oris catholicis usitatam latinam me verto [...]". In seinem ursprünglichen Schreiben hatte Liaño um Bücherkataloge aus Wien gebeten. Dieser Bitte ist Passy offenbar nachgekommen; er kündigt einen Katalog mit katholischen Publikationen an, die in Wien bis 1836 erschienen sind und der auch Werke Passys umfasse: "Quantum ad petitum ad Dominam de Schlegel directum: 'que procure algunos buenos catalogos de Vienna de libros de theologia, derecho-canonico, historia ecclesiastica y devocion' satisfacio lubens, dum adjungo his meis literis recentissimum catalogum librorum omnium catholicorum qui usque ad annum 1836 conspexere lucem, in quo etiam mea reperiet (pagina 219 & 220) [...]".

Anton Passy wurde im Theologiestudium durch Klemens Maria Hofbauer beeinflusst und trat dem Redemptoristenorden bei. 1821 wurde er zum Priester geweiht und entwickelte sich bald zu einem der beliebtesten Prediger seiner Zeit. Über Hofbauer hatte Passy Zugang zu den in Wien verkehrenden Romantikern, besonders Clemens Brentano und Friedrich Schlegel. Er begann in der von seinem Bruder Georg Passy geleiteten Zeitschrift "Ölzweige" erfolgreich romantische Texte zu publizieren und entwickelte sich zu einem bedeutenden Vertreter der katholischen Romantik. Daneben verfasste Passy Andachts-, Gebetbücher und eine Kirchengeschichte.

Dorothea von Schlegel hatte von 1808 bis 1816 mit ihrem Mann in Wien gelebt. 1816-18 verbrachte das berühmte Ehepaar zwei Jahre in Frankfurt, bevor sie nach Rom übersiedelten, wo Dorothea von Schlegel bis zum Tod ihres Mannes 1829 lebte. Danach zog sie zu ihrem Sohn, dem Maler und Direktor des Städelschen Kunstinstituts Philipp Veit, nach Frankfurt, wo sie 1839 starb.

Auf Bath-Briefpapier mit Empfängernotiz in Tinte. Minimale Spuren alter Registratur. Am oberen Blattrand angestaubt und mit kl. Tintenwischern; minimal braunfleckig.

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