Hänel, Albert, Jurist, Staatsrechtler und liberaler Politiker (1833-1918). 7 eigenh. Briefe mit U.

Berlin und Kiel, 1884-1886 und 1915.

Zusammen 10½ SS. auf 14 Bll. 8vo.

 650.00

6 Briefe aus einer Korrespondenz mit einem nicht namentlich genannten Doktor anlässlich des Nachlassfalls von Hänels Stiefvater, dem Schriftsteller, Theaterleiter und Politiker Heinrich Laube (1806-84). Neben der Liquidation des von Laube geleiteten und kurz vor dessen Tod abgebrannten Wiener Stadttheaters (heute Ronacher) thematisiert Hänel ein Manuskript, das unzulässigerweise in einem Antiquariat aufgetaucht sein soll: "Soeben wird mir aus Leipzig mitgetheilt, dass A. Gottlieb's Antiquariat in Wien eine 2. Abth. von Laubes Bibliothek und darin ein vollständiges Manuskript Laubes anbietet. Dies kann nur aus dem Nachlass in seine Hände gerathen sein, dann aber zu vollem Unrecht. Ich bitte dasselbe sofort reklamieren und meinen Anspruch auf jede Weise zur Geltung bringen zu wollen [...]" (Berlin, 3. II. 1886). In einem späteren Brief bittet Hänel, besagtes Manuskript anzukaufen: "Indem ich Ihnen für Ihre Auskunft und Bemühung bestens danke, bitte ich Sie das Msc. Laubes aus Gottlieb's Antiquariat für mich zurückkaufen zu wollen [...]" (Berlin, 7. II. 1886).

Der 7. Brief vom 18. IX. 1915 ist eventuell an einen Autographensammler gerichtet: "Wer nach Gegenstand und Methode gut zu sammeln versteht, ist jeder Unterstützung wert - aber ...".

Der Sohn des Medizinprofessors Albert Friedrich Hänels studierte in Leipzig, Wien und Heidelberg Recht. 1860 ging er als a.o. Professor nach Königsberg, 1862 erfolgte der Ruf als ordentlicher Professor. Bereits 1863 wechselte er an die Universität Kiel, wo er bis zu seiner Emeritierung lehrte. Seit 1871 war Hänel als Mitglied der Deutschen Fortschrittspartei Reichstagsabgeordneter, später schloss er sich der Freisinnigen Vereinigung um Heinrich Rickert und Theodor Barth an.

Jeweils mit Rundstempel der Handschriftensammlung J. K. Riess.

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