Venturini, Karl Heinrich Georg, Theologe und Historiker (1768-1849). Eigenh. Brief mit U.

Hordorf bei Braunschweig, 5. XII. 1810.

4 SS. auf Doppelblatt. 8vo.

 800.00

An einen namentlich nicht genannten Adressaten in Erinnerung an gemeinsam verbrachte Stunden sowie über versprochene Rezensionen, eine Geldangelegenheit und die Besteuerung von Warenimporten: "Mit inniger Dankbarkeit gedenke ich noch immer der Güte, womit Sie und Ihre verehrungswürdige Gattin mir den Aufenthalt in Halle so glücklich und freudenvoll gemacht haben. Könnte ich doch nur die Hoffnung hegen, Ihnen in meiner ländlichen Hütte einstens auch einige frohe Tage zu bereiten! Meine Frau sehnt sich fast noch mehr als ich darnach, Sie hier einmahl zu sehen, aber diese Gelegenheit ist zugleich mit einer geheimen Bangigkeit verknüpft, daß ihre Kochkunst dann einen schweren Stand haben möchte, und daß ich dann noch größere Pretensionen machen würde, als nach meiner Rückkehr aus Halle, wo ich allerley Recepte zu Pudings ff. angab, die aber in der Ausführung nicht recht reussiren wollten, und von denen meine Frau kategorische behauptet, ich habe die Contenta aus dem Munde der Frau Hofräthin, gar nicht recht aufgefaßt [...] Ich habe die Recension eines merkwürdigen Buchs, der Memoires de Frederique Sophie Willh. Margrave de Bareith [...] beygelegt, und ersuche Sie [...] diese Recens. bald abdrucken zu lassen [...] Die Recensionen der übrigen mir übertragenen und mitgegebenen Schriften sollen mit Ende dieses Monats erfolgen [...] Nun noch eine Bitte! Dem Schneider Kühne in Halle[,] dessen Bruder der Sergeant Kühne Ihnen diesen Brief überreichen wird, müssen in Halle von einem Bauer hier zu Hordorf, namens Heinrich Herwig Otte, wegen Stellvertrettung des Ottenschen Sohns, noch 25 crt ausgezahlt werden, wollten Sie wohl die Güte haben dem Mann gegen Quit[t]ung die 25 crt preuß. Courant auf meine Rechnung auszuzahlen [...]? Die unglückliche Maaßregel wegen der Englischen Fabrikate und Colonial Waaren, verursacht auch in Br[aun]schweig die heftigsten Erschütterungen des Handels, die bedeutendsten Handelshäuser wanken [...] In Br[aun]schweig erwartet man mit Ende des Jahres den König welcher 3 Monate in Br[aun]schweig residiren will, ob dieser königl. Aufenthalt für die Stadt ein wahres Glück seyn werde, steht sehr zu bezweifeln [...]".

Gering fleckig und mit kleinen Montagestreifen.

References

F. K. J. Schütz (Hg.), Christian Gottfried Schütz. Darstellung seines Lebens [...] nebst einer Auswahl aus seinem litterarischen Briefwechsel mit den berühmtesten Gelehrten und Dichtern seiner Zeit, Bd. 2 (Halle 1835), S. 512f.

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