Nicodé, Jean Louis, Komponist und Dirigent (1853-1919). Eigenh. Postkarte (fehlt die Unterschrift).

Langebrück (Dresden), 1. V. 1913.

1 S. Qu.-8vo. Mit eh. Adresse.

 120.00

An das "Veranstaltungsbüro des 'Dresdner Blumentages'" mit der Mitteilung über die Fertigstellung eines Beitrags: "Der erbetene Beitrag zum Blumentag-Buch ist so gut wie fertig, bedarf nur noch ernster Redaktion. Bitte um gef. Mitteilung, bis wann [...] er in Ihren Händen sein müsste. Umfang ca. 25-30 Druckseiten [...]".

Erste Bekanntheit erlangte Jean Louis Nicodé als Begleiter der Sopranistin Désirée Artôt de Padilla auf einer Konzertreise nach Rumänien und Galizien 1878 wurde er als Hauptlehrer des Klavierspiels an das Dresdner Konservatorium verpflichtet, das er aber sieben Jahre darauf infolge von Differenzen wegen seiner neudeutschen Einstellung wieder verließ. Anschließend dirigierte er drei Jahre lang die Dresdner Philharmonischen Konzerte und gründete 1893 die Nicodékonzerte, für die er die Chemnitzer Stadtkapelle heranzog und 1896 einen eignen Chor bildete. "Nicodé ist in seinen Hauptwerken einer der begabtesten Nachfolger der Lisztschen Richtung. Glänzender Pianist, begann er mit klassizistischen Klavierwerken, unter denen die 'Variation' dem op. 17 seines Lehrers [Friedrich] Kiel an Satzkunst und Kraft nichts nachgeben. Die symphonische Dichtung 'Maria Stuart' verläuft in Ouvertüren-Form, die 'Jagd nach dem Glück' ist als Introduktion und Scherzo ein glänzendes Virtuosenstück, die ‚Symphonische Suite' bewegt sich ehrerbietig und zurückhaltend in Beethovenschen Spuren, und die 'Symphonischen Variationen' sind neben Hans Kößlers gleichnamigem Werk der bedeutendste Beitrag zu dieser Gattung zwischen dem Widmungsträger Brahms und Reger" (MGG IX, S. 1446).

Die Unterschrift ausgeschnitten.

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