Ferstel, Heinrich von, Architekt (1828-1883). "Tyrol | Lechthal" und "Würtemberg [!] | (Schwenningen)". Eigenh. Manuskript.

O. O. u. D.

3¼ SS. auf Doppelblatt. Kl.-4to.

 850.00

"Die Frauentracht wirkt hauptsächlich durch die Schwere und Gediegenheit der Stoffe; die Farbe derselben ist meist dunkel oder ganz schwarz, nur die beiden Tücher, die Hals und Oberkörper bekleiden, und etwa die Schürze, stechen durch ihre lebhaft bunten Farben von der übrigen Kleidung ab. Der Kopfschmuck ist immer das wellig gescheitelte Haar mit den herabhängenden Zöpfen, an welchen die schwarzen Zopfbänder vom Rückenteile des Mieders ausgehend, befestiget sind. Über dem buntfarbigen seidenen Bruststück bekleidet ein Mieder von schwarzen [!] Samte den Oberkörper, an dem ausgebogenen Rückenteil ist eine reiche Stickerei von Gold- u. Silberfäden, am vorderen Teile aber zu jeder Seite eine Reihe silberner Haken angebracht, durch welche ein schwarzseidenes Band zum Zuschnüren des Mieders gezogen ist. Der daruntergesetzte Latz von schwarzen [!] Samte mit Metallstickerei ist durch schwarzseidene Schleifen an den Achselbändern der Mieder befestigt. Die Schürze von bunt gemusterter Seide oder von Atlas ist weit u. faltenreich, sie erreicht den Saum des langen Rockes u. ist mit einem schmalen Bündchen versehen, über welches am Anschlusse an das Mieder ein metallgestickter Gürtel von schwarzem Samte gelegt wird. Der Rock ist von dunkler Seide. Die Strümpfe sind weiß und die dazu gehörigen, weit ausgeschnittenen Schuhe sind von schwarzen [!] Glanzleder […]".

Auch der zweite Text, "Würtemberg [!] | (Schwenningen)", beschreibt eine dort landesübliche Tracht.