Gysis, Nikolaus, griechischer Maler (1842-1901). Eigenh. Brief mit U. und eigenh. Visitenkarte.

O. O., 2. VI. (o. J.) und o. D.

2 SS. auf 2 Bll. 8vo. und Visitkartenformat. Die Visitenkarte mit eh. adr. Kuvert.

 850.00

An einen Freund, dem er eine Photographie übersendet: "Jetzt schicke ich dir bloss eine die mir der Lytras [d. i. der Maler Nikiphoros Lytras] geschenkt hat. Es ist ein Fluss bei Athen wo jetzt se[h]r wenig Wasser läuft aber sehr malerisch, hinter den Zipres[s]en sin[d] trei Gärden [!] mit die schö[n]sten Blumen, wo man ausgezeichneten Caffee bekom[m]t und Musik hören kann [...]".

An den Maler Alexander von Liezen-Mayer über die Geburt seiner Tochter: "Meine Frau heute Morgens 1 Uhr glücklich entbunden mit eine[r] Tochter [...]".

Der aus Sklavochori auf Tinos gebürtige Gyzis, "der bedeutendste griechische Maler seiner Zeit" (NDB), verbrachte die meiste Zeit seines Lebens und Schaffens in München, wo er sich auf die Genre- und Monumentalmalerei verlegte. Sein 1885/86 entstandenes Gemälde "Die Geheimschule" ("To Kryphó Scholeió"), das den durch Mönche vermittelten Geheimunterricht in griechischer Sprache und Kultur während der Zeit der türkischen Besetzung zeigt, gehört durch seine häufige Reproduktion in Geschichtsbüchern zum kollektiven geistigen Bildschatz des modernen Griechenland.

Der Brief mit kleinen Randläsuren. Das Kuvert etwas knittrig.

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