Prutz, Robert, Literaturhistoriker und Schriftsteller (1816-1872). Eigenh. Brief mit U.

O. O., 4. VII. 1863.

2 SS. auf Doppelblatt. 8vo.

 200.00

An einen namentlich nicht genannten Verleger mit der Bitte um Nachsicht der wegen einer Armverletzung etwas verspäteten Antwort: “Was nun Ihr Schreiben selbst nebst Inhalt anbetrifft, so haben Sie denn allerdings, mein Theuerster, ein Art der Beweisführung, daß sich schwer widerstehen läßt, es ist gleichsam eine Art umgekehrter Exekution und muß ich mich Ihrer [...] Absicht [...] um so mehr fügen, als es ja ganz bei Ihnen steht, das Abkommen jeden Augenblick wieder aufzuheben [...] Ich werde im Lauf der nächsten Tage eine Uebersicht der Romane etc. anfertigen, die eben bei mir in Vorrath liegen; was Sie davon aber schon haben oder wozu Sie überhaupt keine Lust haben, das streichen Sie aus dem Register [...]”.

1845 wegen der in seiner dramatischen Satire ‘Die politische Wochenstube’ angeblich enthaltenen Majestätsbeleidigung aus Sachsen-Weimar ausgewiesen, machte sich der Publizist ungeachtet verschiedener Rede- und Aufführungsverbote als Dramaturg, Dramatiker, Lyriker und Literaturhistoriker namhaft, ging 1848 nach Berlin, wo er führendes Mitglied des Constitutionellen Clubs war, und wurde 1849 durch Vermittlung Alexander von Humboldts Professor für Literaturgeschichte in Halle. Nach beinahe zehnjähriger Lehrtätigkeit widmete er sich fast ausschließlich seinen privaten Studien.

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