Wilhelm V., der Fromme, Herzog von Bayern (1548-1626). Schriftstück mit eigenh. U.

München, 22. II. 1582.

Kl.-Folio (210:310 mm). (20) SS.

 2,500.00

Gesuch an Kaiser Rudolf II., die den Klöstern Vornbach und St. Nicola sowie den herzöglichen Untertanen gewährten Rechte und Freiheiten zum Holzschlag im Neuburger Wald und zur Bestellung der Felder, die wiederholt durch seinen Nachbarn und Besitzer des Waldes, Graf Julius von Salm-Neuburg veletzt wurden, zu bestätigen: "Unnd obwol ich darauf gännzlichen verhofft, Graf Julius von Salben, sollte nun mer auf meine hievor gethane ausfüerliche berichten, solliches Holzschlages und Newfännge halber, zu rhue [!] in gueter Nachbarschafft gesessen [...] So will doch sollches alles bey Ime gannz und gar nit stat haben, noch angestehen sein, sonnder ferth Imer Zu, mit seinem Hochmuet, trug, und gewaltthättigen ungebürlichen hanndlungen [...] forth".

Die Verstöße des Grafen, der unter anderem von den Klöstern verlangt, ihn vor jeder Holzgewinnung um Erlaubnis zu bitten, und der die Ernte der Untertanen zertreten ließ, werden auf den folgenden Seiten genau angeführt: "Dann sovil erstlichen, berürter meiner Gottshäuser ehrallten Holzschlag anlanngt, understeet sich gedachter Graf [...] Sye dahin mit gewallt zudringen, und Zunöttigen, das Sye die Notdurft Holz, Zu Iren d[en] Gottshäusern in dem Neuburgischen Walde [...] weiter nit schlagen, noch nemen, sonnder Zuvor, so offt [...] Sye desselbigen bedurftige, die Gräfischen darumben ersuechen [...] Was dann nun Zum anndern, die Newfännge obgedachter meiner armen unnderthanen Zu Sampach und Heyninge betrifft, hat mer ernannter Graf [...] Inen [...] Ire aufberuerten Neufängen erbaute frucht, darvon sich die armen Leuth, sambt Iren Weibern unnd Kindern, das Jahr hierumb, den merern theill erhallten [...] ganntz erbärmlicher weiß zertretten [...]".

Seit Karl dem Großen war der größte Teil des Neuburger Waldes Königsgut. 887 wurden dem Bischof von Passau die Hoheitsrechte verliehen, danach waren die Grafen von Formbach und die Grafen von Andechs im Besitz des Waldes, 1248 übernahm das Herzogtum Bayern das Gebiet. Bereits im Mittelalter war der Neuburger Wald ein Wildbannforst, und das Kloster Vornbach gewährte für geleistete Dienste ein Nutzungsrecht.

Etwas braunfleckig; die erste und letzte Seite leicht angestaubt.

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