Stolberg-Stolberg, Friedrich Leopold zu, Schriftsteller und Übersetzer (1750-1819). Eigenh. Brief mit U. ("F. L. St.").

Münster, 20. II. 1811.

1½ SS. auf Doppelblatt. 4to. Mit eh. Adresse (Faltbrief). Wasserzeichen "T & K".

 2,500.00

An Werner von Haxthausen in Bökendorf mit Dank für übersandte "Heiligthümer", zu der glücklichen Geburt seines Enkelsohns Johann von Stolberg-Wernigerode (1811-62) und zu Verspätungen bei Postzustellungen: "So wie ich auch gestern erst einen Brief vom 30ten Jänner der eilenden Post aus Wernigerode, u. zugl. [einen] vom 16ten Febr. aus Schlesien erhielt. Die Unordnung der Posten ist abgeschmackt u. ärgerlich. Meine Frau hat grosse Freude über das Kreu[z] und wird dir ihren Dank selbst sagen [...]".

Friedrich zu Stolberg hatte in jungen Jahren mit Goethe die Schweiz bereist, später jedoch eher Kontakt zu den religiösen Gruppierungen des Münsterschen Kreises (u. a. Herder), die ihn auch zu seinem großen Werk "Geschichte der Religion Jesu Christi" (15 Bde.) inspirierten. Werner von Haxthausen wurde durch Kontakte seiner Halbschwester Therese von Droste-Hülshoff um 1800 in der Familie Stolbergs in Münster erzogen. Haxthausen war 1810 an der Verschwörung Wilhelm von Dörnbergs gegen die Franzosenherrschaft in Westphalen beteiligt gewesen, weswegen er für einige Zeit nach England flüchten musste.

Mit Ausriss durch Brieföffnung, Poststempeln, Siegelrest und Federproben von weiterer Hand. Stellenweise größere Randläsuren mit einigen Ein- und Ausrissen (geringf. Textverlust) und stellenweise knittrig. Leicht braunfleckig.

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