Brod, Max, Schriftsteller (1884-1968). 7 (5 eigenh. und 2 ms.) Briefe mit U.

Meist Tel Aviv, 1947-1967.

Zusammen 11¾ SS. auf 8 Bll. 4to und 8vo.

 2,800.00

An den Schriftsteller und Journalisten Hans Eberhard Friedrich, der nach dem Krieg zusammen mit dem Verleger Kurt Desch die Kulturzeitschrift "Prisma" gegründet hatte, über Knut Hamsun, André Gide und Gerhart Hauptmann ("eine meiner erschütterndsten Enttäuschungen", 29. VIII. 1947) und deren Stellung "zum herrschenden System", seinen Flaubert-Essay "Platonismus gegen Romantik", den Friedrich in seinem Magazin "Thema", dem Nachfolger von "Prisma", veröffentlichen solle (11. II. und 14. XI. 1948), eine "Kritik über meinen Jesus-Roman 'Der Meister'", den Friedrich (mittlerweile Redakteur bei der "Neuen Zeitung" in München) publiziert hatte (23. VI. 1952) und ein "Selbst-Interview": "Ich finde die Idee eines solchen Interviews mit sich selbst sehr gut und hoffe, dass das Produkt Sie nicht weniger amüsieren wird, als ich mich beim Schreiben amüsiert habe […] Darf ich bei dieser Gelegenheit ganz leise bemerken, dass noch keine Kritik über meinen 'Reuchlin' bei Ihnen erschienen ist […]" (1. XII. 1965). 1967 sendet Brod Friedrich, der seit 1965 Feuilleton-Chef der "Welt" war, "einen Artikel 'Eine Frage und eine Anregung', der sich speziell mit dem Schicksal des Grabes der Dichterin Else Lasker-Schüler beschäftigt […] Im Falle der Veröffentlichung bitte ich noch folgende Zeilen hinzuzusetzen: 'Ich erfahre soeben, daß der Grabstein aufgefunden worden ist. Allerdings am Straßenrand, nicht am Grabe der Dichterin. Das Grab ist unauffindbar, wahrscheinlich durch den Straßenbau für immer verloren. Es sollen etwa 40.000 Gräber von den Jordaniern vernichtet worden sein, wie es in einer anderen Mitteilung heißt'" (10. VIII.).

Jeweils im linken Rand gelocht (geringf. Textberührung).

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