Mann, Thomas, Schriftsteller und Nobelpreisträger (1875-1955). 2 ms. Briefe mit eigenh. U.

München, 1931.

Zusammen (1+¾ =) 1¾ SS. auf 2 Bll. 4to.

 2,500.00

"Ihr Anerbieten", so schreibt Mann am 16. September an den österreichischen Schriftsteller Rudolf Jeremias Kreutz, "mir Ihren neuen Essayband zu schicken, ist sehr liebenswürdig, und es wird mir eine Freude sein, das Buch zu empfangen, wenn es erschienen ist. Ich bin aber, was hilfreiche Äusserungen über Bücher betrifft, lange Jahre hindurch übertrieben bereitwillig gewesen, sodass ich meine Fürsprache etwas entwertet und allerlei kritischen Spott herausgefordert habe. Ich habe mich daher entschliessen müssen, zu bremsen und vorläufig mit solchen Äusserungen zurückzuhalten [...]".

Am 19. Dezember folgt dann ein an Floskeln reicher zweiter Brief an Kreutz, dem vermutlich auch Kreutz entnahm, daß Mann seinen neuen Essayband "Die Krise des Pazifismus, des Antisemitismus, der Ironie" nicht gelesen hatte, den er aber "als wirklich dankenswerte Hilfeleistung bei der uns allen auferlegten Gedankenarbeit an den Problemen der Zeit" empfunden haben möchte: "Ich wundere mich darum auch nicht, so sehr ich mich freue, dass das Buch eine günstige Aufnahme gefunden hat und viel diskutiert wird [...]".

Jeweils auf Briefpapier mit gedr. Briefkopf und stärker knittrig und eingerissen bzw. mit Randläsuren; der Brief vom 19. XII. zudem etwas fleckig.

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