Weltsch, Felix, Schriftsteller und Journalist (1884-1964). Eigenh. Notizen.

O. O., zwischen 1948 und 1964.

55 SS. auf 30 Bll. 8vo.

 3,500.00

Felix Weltsch, engster Freund von Franz Kafka und Max Brod, schrieb seine Notizen und Manuskripte meist (und auch hier) in Stenographie, versehen mit eigenen Kurzschriftzeichen. Brod, mit dem er in engem Briefkontakt stand, kritisierte oft, dies sei zu schlagworthaft. Beiliegend das Fragment eines maschinschriftlichen Briefes von Weltsch an Max Brod - "Gruss dir u. Esther" (d. i. Ilse Ester Hoffe, Brods Sekretärin und Lebensgefährtin): "Es ist einerseits das pedantische Bedürfnis nach Systematisierung (formal) und (material) die nicht verzweifelte Zweiheit. Es bleibt alles offen, die Gegensätze stehen habtacht nebeneinander in optimistischer Unentschiedenheit. Und das, glaube ich, stimmt eben auch für K.-, nur ist es nicht so optimistisch. Dass ich den Schritt aus der Unentschiedenheit nicht mache, sondern nur an ihn glaube, während du ihn machst und auch glaunst [!], das K. ihn gemacht hat, - um diesen Schritt bleibe ich immer hinter dir zurück [...] Um die Sicherheit in der Judenfrage beneide ich Dich, doch darüber mal mündlich. Wann ich komme, weiss ich nicht, vorläufig ist Irma (d. i. Weltschs Ehefrau Irma Herz, 1892-1969) fällig […]".

Rechter Außensteg knapp beschnitten (vereinzelt Buchstabenverlust).

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