Auguste Ferdinande von Österreich, Ehefrau des späteren Prinzregenten Luitpold von Bayern (1825-1864). Sammlung von eigenh. 31 Zeichnungen teilweise mit U. und Datierung.

Neapel, Florenz, Nymphenburg, München und o. O., 1841-1845.

23 Gouachen, 6 Bleistiftzeichnungen und 2 aquarellierte Bleistiftzeichnungen auf Papier und Zeichenkarton, ca. 143:116 bis 305:470 mm.

 3,500.00

In dieser außergewöhnlichen Sammlung erweist sich Auguste Ferdinande insbesondere als begabte Blumenmalerin. Die sorgfältig und detailverliebt nach der Natur angefertigten Gouachen zeigen u. a. Zweige und Blüten von verschiedenen Rosenarten, Winden, Alpenrosen, Pfingstrosen, Hibiskus, Lorbeer, Mohn und Glockenblumen. Das früheste datierte Werk der Sammlung ist im Dezember bzw. Jänner 1841/42 in Neapel entstanden. Es zeigt die spektakuläre Blüte einer Aloe Vera. Die Datierung befindet sich auf der schönen Bleistiftvorzeichnung. In einer Gouache versuchte sich Auguste Ferdinande an einem Stillleben mit Zyklamen im Blumentopf und Orangen. Zwei aquarellierte Blumenbouquets sind kurz nach Auguste Ferdinandes Hochzeit mit Luitpold 1844 in Nymphenburg und München entstanden. Besonders gelungen sind Auguste Ferdinandes Bleistiftzeichnungen. Im Frühjahr 1843 hielt sich die Erzherzogin wieder Neapel auf, wo sie neben einer Bergblume ihren Papageien lebhaft mit Bleistift porträtierte. Eine Hafenszene könnte ebenfalls in Neapel entstanden sein. Ein undatiertes Blatt zeigt ein Stillleben mit Trauben auf einem Teller. Die Stubenfliege auf einer der Trauben bezeugt Auguste Ferdinandes intensive Beschäftigung mit der Gattung.

Bis zu ihrer Hochzeit mit dem späteren Prinzregenten lebte Auguste Ferdinande von Österreich als Tochter Erzherzogs Leopold II., Großherzog der Toskana, in Florenz. Dort heiratete sie am 15. April 1844 den bayerischen Prinzen Luitpold. Das Paar lebte zurückgezogen, hielt aber regen Kontakt zu bedeutenden Wissenschaftlern und Künstlern wie Franz Lenbach, Max Slevogt und Adolf von Hildebrand. Die vorliegende Sammlung belegt eindrucksvoll Auguste Ferdinandes Interesse und eigene Begabung für Kunst. Sie starb im April 1864 im Alter von nur 39 Jahren an den Folgen der Tuberkulose.

Insgesamt sehr gut erhalten. Meist mit beschnittenen Rändern, besonders die Bleistiftzeichnungen und Aquarelle mit vereinzelten Randeinrissen, teilweise leicht fleckig und gebräunt. Die Papageienzeichnung mit einem tieferen Einriss mit Bildberührung. Aus Wittelsbacher Besitz.

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