Reißmann, August, Musikschriftsteller und Komponist (1825-1903). 5 eigenh. Briefe mit U.

Weimar, Halle, Freiburg, Frankenstein und Breslau, 1851-1883.

(1½ + 1 + 1½ +2 + 3 =) 9 SS. auf 4 Doppelbll. und einem Einzelblatt.

 1,200.00

An den Musikverleger Bartholf Senff (1815-1900) in Leipzig über Kompositionen, Kritiker und Unterstützer.

Über seine "Mädchenlieder" mit Verweis auf die Fürsprache Franz Liszts und Joachim Raffs: "Meinem Versprechen gemäß, übersende ich Ihnen hiermit das erste Heft meiner 'Mädchenlieder' und der ganz ergebenen Bitte: dieselben einer Prüfung zu unterwerfen, und mich dann freundlichst zu benachrichtigen, ob Sie die Herausgabe machen wollen [...] Die Herren Liszt u. Raff, die sich Ihnen bestens empfehlen, stellen den Sächelchen ein gutes Prognostikon, möge dies bei Ihrer Entscheidung zu meinen Gunsten mit in die Wagschale fallen" (Weimar, 15. II. 1851).

Befürchtend, sein Manuskript nicht rechtzeitig liefern zu können: "Soweit es irgend sich noch machen lässt, will ich mich Ihnen als getreuer Mitarbeiter erzeigen, aber ich zweifle, daß ich Ihnen von hieraus noch das Gewünschte senden kann. In meine Orgeldispositionen war auf der Reise etwas Confusion gekommen [...] Ich nahm nun, wie ich freilich zu meinem großen Leidwesen ersehe, leichtsinniger Weise an, meine Sendung habe noch Zeit und so ging das Mscrpt mit den, bei unserer weiteren Gebirgstour hinderlichen und entbehrlichen Sachen nach Berlin [...]" (Frankenstein, 19. IX. 1867).

Mit der Bitte, seine Reaktion auf eine scharfe Kritik eines Redakteurs der Neuen Zeitung für Musik in der von Senff herausgegebenen Zeitschrift "Signale für die musikalische Welt" zu veröffentlichen: "Ihrer freundlichen Weisung folgend, sandte ich nachstehende Rechtfertigung an die Redaction der neuen Zeitung f. M. Sie wurde mir jedoch von H. Brendeln mit dem Bemerken remittirt, daß 'es unter geachteten Journalen Sitte sei, Entgegnungen gegen Mitarbeiter nicht aufzunehmen'. Aus diesem Grunde sehe ich mich zu der nochmaligen Bitte an Sie gedrängt, meiner Rechtfertigung in umstehender Fassung die Spalten Ihres Blattes freundlichst zu öffnen [...]" (Halle, 12. II. 1853).

In der Hoffnung auf baldige Publikation seiner Klavierstücke: "Unter den intelligenten Verlegern Europas und der Umgegend dürften Sie der einzige sein, der noch nichts von mir im Verlag hat. Diesem offenbaren Nothstand, natürlich nur von meiner Seite, möchte ich jetzt abhelfen und biete Ihnen zwei Werke an [...]" (Breslau, 5. IX. 1883).

An einen Dichter über die Vertonung dreier Lieder: "Ich habe drei ihrer Lieder, die, so viel ich weiß noch nicht componirt sind, in Musik zu kleiden versucht und wage an Sie die ganz ergebene Bitte: die Patenstelle freundlichst anzunehmen, da ich sie gerne nächstens in die Welt schicken möchte, und, was ich fürchte, weil sie wohl einer derartigen Empfehlung bedürfen [...]" (Freiburg, 10. IV. 1850).

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