Strauss, Richard, Komponist (1864-1949). Eigenh. Brief mit U.

Wohl Baden bei Zürich, 15. III. 1947.

1½ SS. auf Doppelblatt. Kl.-4to.

 1,800.00

An einen "Herrn Doktor" über "Rechtsfragen", die wohl Strauss' Rechtsanwalt Karl Roesen werde beantworten können: "Dr. Roth [d. i. der Musikverleger Ernst Roth] fährt am 20. März nach Deutschland, spricht in Berlin Örtel u. in Garmisch meine Kinder u. meinen Rechtsanwalt Dr. Rösen. Wenn Sie von Letzterem genauere Auskünfte über Ihre Rechtsfragen der betr. deutschen Verleger wünschen, so geben Sie Dr. Roth einen ausführlichen Brief mit. Dr. Rösens Antwort bringt mir dann Dr. Roth Ende des Monats hieher mit, von da kommt Sie dann sicher in Ihre Hände [...]".

Ernst Roth war nach der Arisierung der Universal Edition im Jahre 1938 nach London ins Exil gegangen, wo er noch im selben Jahr in den Musikverlag Boosey & Hawkes eintrat. "Hier übersetzte er zahlreiche Opern und Chorwerke, u. a. von Benjamin Britten und Igor Strawinsky, ins Deutsche und erstellte Klavierauszüge und Bearbeitungen von Werken berühmter Komponisten wie Bach, Beethoven und Mozart. Roth übernahm zeitweise die Verlagsleitung und diente bis zu seinem Tod im Jahre 1971 dem Verlag in Führungspositionen" (Wikipedia).

Johannes Oertel war Prokurist im Verlag Adolph Fürstner, Berlin, gewesen. "Als es dem Sohn des Verlagsgründers, Otto Fürstner (1886-1958), in den 30er Jahren unmöglich wurde, seinen Verlag in Deutschland weiterzuführen, und er 1935 nach London emigrierte, verkaufte und verpachtete er einen Teil der Verlagsrechte an Oertel Noch im selben Jahr gründete dieser in Berlin seinen eigenen Verlag" (Monika Reger, s. u.).

Auf Briefpapier mit gedr. Briefkopf "Hotels Verenahof - Ochsen" in Baden bei Zürich. Strauss weilte mehrmals zur Kur im Verenahof und arbeitet dort auch an seiner "Arabella".

References

Vgl. Monika Reger, Art. "Oertel, Johannes", in NDB IX (1999), S. 449.

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