[Dieskau, Rudolph von, Pseud.: Randolph van Duysburgk]. Legation oder Abschickung der Esel in Parnassum. Gestellet und verfertiget durch Randolphum van Duysburgk [...].

Leipzig, Gregor Ritzsch, 1642.

(68) SS. Moderne Marmorbroschur. 4to.

 500.00

Seltene zweite Ausgabe dieser erstmals 1638 erschienenen satirischen Sozialfabel in der Nachfolge der "Ragguagli di Parnaso" von Boccalini. "Under the fiction of the donkeys sending a legation to Apollo for a redress of grievances, the author pleads the cause of the poor oppressed workman and farmer. Begun 1623, taken up again and completed 1638. Various on German artists, pooets and composers" (Jantz). Hinter der Erzählung von der Gesandtschaft der Esel bei Apoll und ihrer Klage über hohe Lasten stehen die Bauern und Arbeiter, "so das Land bauen, ackern, pflügen, säen, Schoß, Zinse, Steuer und Contribution geben, Dienste leisten und in Summa fast alles thun müssen, was man ihnen nur befiehlet".

"Wenn es ursprünglich Dieskaus Absicht war, für die bedrückten Bauern einzutreten, so wich dieser Gedanke doch im Laufe der Arbeit mehr und mehr der absichtslosen Freude am literarischen Spiel. Mit Witz und Laune parodiert er menschliche Zustände, besonders im Staats- und Hofleben, wie es in der Tierdichtung [...] stehender Brauch war. Er liebt derbe Scherze im Geschmack des 16. Jahrhunderts, aber er verfügt auch über eine klassizistische Beredsamkeit, die von barockem Schwulst noch frei ist" (O. Schiff, Neues Archiv für sächsische Geschichte LVII [1936], S. 19f.).

Der kurfürstlich-sächsische Schriftstellers und Rittergutsbesitzer von Dieskau (1593-1656) war seit 1628 als "Der Niedrige" Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft. Gewidmet dem sächsischen Kurfürsten Johann Georg I. (1585-1656), dem er als Rat und Hofmeister diente.

References

VD 17, 3:303124A. Vgl. Jantz 815. Bircher A 3327 (Ausg. 1638) und A 3328 (1658). Nicht bei Faber du Faur.

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