Lindau, Karl, Schauspieler und Schriftsteller (1853-1934). 5 eigenh. Briefe, 1 eh. Briefkarte und 1 eh. Postkarte mit U. sowie 14 ms. Briefe bzw. Postkarten.

Wien, Meran u. a. O., 1895-1913.

Zusammen 25 SS. Verschiedene Formate.

 850.00

“Was habe ich Ihnen gethan? Wie kann man so grausam sein und einem Schriftsteller durch ein Wort seine literarische Ehre nehmen? Sie selbst haben wiederholt meine Stücke gelobt sogar die gesunde Kost gerühmt [...]” (Br. v. 25. X. 1897).

Auch die anderen Briefe und Postkarten betreffen größtenteils literarische Projekte, aus denen Lindau tlw. auch exzerpiert: “[...] Der Bürgermeister von Sendling | hat’s ‘s’ Schwimmen probiert | Aber er hat’s nit können - und is | ------- (Musik ohne Text) ------- dersoffen! [...] Bitte das sind harmlose Proben, ich glaube in dieser Manier werden sie sehr wirksam sein [...]” (undat. ms. Brief).

Über ein von Schwer verfaßtes Stück heißt es u. a.: “Bitte werden Sie nicht ungeduldig. In wenigen Tagen soll sich die Direktionsfrage entscheiden - am Raimundtheater. Es wäre verfehlt jetzt etwas zu machen, da der neue Direktor doch etwas Gutes Neues bringen will, und da nichts auf dem theatralischen Horizonte zu sehen ist, dann hoffentlich mit Vergnügen darnach greifen wird wenn man ihm eine gute Sache bringt [...]” (undat. ms. Brief).

Karl Lindau debütierte 1870 als Don Carlos in Graz und spielte in Budapest, Frankfurt a. M., Dresden, Graz und Olmütz. 1880 unternahm er gemeinsam mit Josephine Gallmeyer eine Tournee durch die USA, erhielt 1881 ein Engagement als Komiker am Theater an der Wien und war dort bis ins 20. Jahrhundert hinein einer der Lieblinge des Publikums. Neben seiner Bühnentätigkeit schrieb Lindau Lustspiele, Possen, Operettenlibretti sowie Schlagertexte und übersetzte französische Schwänke ins Deutsche. Vgl. Czeike IV, 66.

In altem Sammlungsumschlag.

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