Scherpe, Johann, Bildhauer (1855-1929). Eigenh. Projektbeschreibung mit U. und 3 gedr. Visitkarten mit jeweils mehreren eh. Zeilen.

O. O., [um 1908]-1911/12.

Zusammen 6½ SS. 4to bzw 6,2:10,4 cm (Visitkarten).

 120.00

Gratuliert auf den Visitkarten “zur allerhöchsten Auszeichnung” und übersendet “diesen kleinen Betrag zu de[m] edlen Zweck [...]”.

Das Manuskript über Vorarbeiten zu seinem Hamerlingdenkmal: “Rechts vom Beschauer liegt über die Architektur Ahasver mit gesengter Fackel, um sie in Flammen zu bringen. Ahasver schleudert den ersten Brand um das [...] heidnische alte Rom zu vernichten. In der Mitte der Architektur sitzt Hamerling, im Geiste erscheint ihm die Gestalt der jungen Christin [...] So stellte ich aus der Ahasverdichtung den Untergang des Heidenreiches und den Sieg des Christenthums dar. Das zweite Projekt der ‘Germanenzug’ ist als Vision Hamerlings gedacht [...]”.

Scherpes 1908 errichtetes Denkmal (Hamerlingplatz, 1080 Wien) wurde während des Zweiten Weltkriegs entfernt und nicht wieder aufgestellt.

Nachdem Scherpe als Schüler an der Modellierschule J. Cesar in Wien den Bildhauer Rudolf von Weyr kennengelernt hatte und dessen Mitarbeiter geworden war, studierte er bei Karl Kundmann an der Wiener Akademie der bildenden Künste und wurde 1890 Mitglied der Genossenschaft der bildenden Künstler Wiens. Scherpe - der “als Protagonist der naturalistischen Richtung der Wiener Bildhauerei der 90er Jahre des 19. Jahrhunderts” gilt (Czeike V, 78) - schuf anfangs überwiegend Portraitbüsten und Architekturplastiken, später vor allem Denkmäler (u. a. Anzengruber-Denkmal, 1894; Altdenkmal, 1912; Tiziandenkmal, 1913). Vgl. Thieme/B. XXX, 36.

In altem Sammlungsumschlag.

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