Paur, Emil, Dirigent und Komponist (1855-1932). Eigenh. Brief mit U.

Wien, 14. III. 1904.

1¾ SS. auf Doppelblatt. 8vo.

 150.00

Wohl an den nicht namentlich genannten Musikwissenschaftler, -kritiker und Librettisten Richard Batka: "Besten Dank für Ihre liebenswürdigen Zeilen. Ich bedauere sehr lebhaft, daß es mir nicht vergönnt war, Sie in meinem Concert zu sehen. Ich werde mir erlauben in den nächsten Tagen in Ihrem Hause meine Aufwartung zu machen [...]".

Emil Paur studierte zeitgleich mit Arthur Nikisch und Felix Mottl Dirigieren am Wiener Konservatorium und wurde dann Chefdirigent des Staatstheaters Kassel und des Stadttheaters Königsberg, an welch letzterem er am 26. Oktober 1879 die deutsche Erstaufführung der "Carmen" unter der Regie von Max Staegemann dirigierte, mit der der weltweite Siegeszug von Bizets Oper ihren Anfang nahm. Nach einigen Jahren am Nationaltheater Mannheim ging er 1889 als Nikischs Nachfolger an das Neue Theater in Leipzig, wurde 1893 Chefdirigent des Boston Symphony Orchestra, von dem er sich nach fünf Spielzeiten wegen zunehmender Unstimmigkeiten trennte, und leitete von 1898 bis 1902 die New Yorker Philharmoniker; 1899 wurde er als Nachfolger von Antonín Dvorák Direktor des New Yorker National Conservatory of Music of America. Nach einem kurzen Europaaufenthalt leitete er als Nachfolger von Victor Herbert das Pittsburgh Symphony Orchestra und wirkte nach seiner Rückkehr nach Deutschland 1910 als Operndirigent in Berlin. "Paur war in erster Linie ein hervorragender Orchesterleiter mit großer persönlicher Ausstrahlung, trat aber hin und wieder auch als solide ausgebildeter Komponist an die Öffentlichkeit" (ÖBL VII, 356).

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