Zasche, Theodor, Maler und Karikaturist (1862-1922). Eigenh. Brief mit U.

O. O., 9. XII. 1911.

2 SS. auf Doppelblatt. 8vo. Mit eh. adr. Kuvert.

 90.00

"Bitte vielmals um Entschuldigung, dass ich mir erlaube, Sie mit einer Bitte zu belästigen. Mein Bruder Josef Zasche ist Beamter der engl. Gasgesellschaft. Bei der dienstägigen Stadtratssitzung soll entschieden werden, ob er, nachdem er über 50 Jahre ist, auch mit in städtische Dienste übernommen werden soll [...]".

Theodor Zasche, Sohn und Schüler von Josef Zasche, studierte an der Wr. Kunstgewerbeschule, leitete nach dem Tod seines Vaters dessen Werkstätte für Porzellanmalerei "und widmete sich namentlich der Ausführung feiner Arbeiten in Fayence und Email" (Thieme/B. XXXVI, 417). Als Karikaturist war Zasche u. a. für den "Floh", das "Wiener Witzblatt", die "Wiener Luft", die Münchner "Lustigen Blätter" und die Berliner "Fliegenden Blätter" tätig (vgl. Denscher, Österr. Plakatkunst 1898-1938. Wien 1992, S. 203); um die Jahrhundertwende begann Zasche, der seit 1892 Mitglied des Wiener Künstlerhauses war, mit der künstlerischen Gestaltung von Partiturschmuck (vgl. Fanelli, Wiener Jugendstil. Die Druckgraphik, Frankfurt 1992, S. 111); als Gebrauchsgraphiker zählt er zu den "wichtigsten Entwerfer[n] der zwischen 1915 und 1918 gedruckten Plakate (Schweiger, Aufbruch und Erfüllung. Gebrauchsgraphik der Wiener Moderne. Wien 1988, S. 102; eine Abbildung zweier Plakate findet sich bei Denscher, S. 78 und 149).

In altem Sammlungsumschlag.

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