Klaar, Alfred, Literaturhistoriker (1848-1927). Eigenh. Brief mit U. (“Prof. Dr. Klaar”).

Berlin, 5. IV. 1905.

4 SS. auf Doppelblatt. 8vo.

 150.00

An einen namentlich nicht genannten Autor: “Sie sind empfindlich darüber, daß Sie über Ihr Feuilleton sechs Wochen nichts vernommen haben. Glauben Sie mir: Der Fall ist kein außerordentlicher [...] Sie haben bei Abfassung Ihres Feuilletons übersehn, daß Herr Marschall kein todtes Object, kein bloßes ‘Motiv’, sondern ein sehr lebendiger Herr ist und daß der verbitterte streitlustige Mann durch nichts gehindert wird, uns hier in Berlin zu klagen und sich so - vielleicht - eine Genugtuung zu holen [...] Sehr dankbar aber wäre ich Ihnen wenn Sie die Arbeit anderweitig verwerten, da sie dem Interessenkreise unserer Leser recht fern liegt [...]”.

Seiner regen publizistischen Tätigkeit als Theaterkritiker und Literaturhistoriker wegen kommt Klaar eine besondere Rolle im Prager literarischen Leben zu; als Vorsitzender des Vereins deutscher Schriftsteller "Concordia" setzte er sich für die Förderung damals noch junger Nachwuchstalente wie Rainer Maria Rilke und Hugo Salus ein, Abhandlungen über das Werk Grillparzers trugen ihm den Ruf eines Experten ein. Nach seiner zweiten Heirat mit der Schauspielerin Paula Eberty gab Klaar seine Professur an der TH Prag auf und ließ sich 1899 in Berlin nieder, wo er seit 1922 wieder eine leitende Position bei der ‘Vossischen Zeitung’ innehatte. Vgl. Kosch II, 1281f.

Minimal knittrig und angestaubt. Auf Briefpapier mit gedr. Briefkopf der “Redaktion der Vossischen Zeitung”.

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