Nadler, Josef, Literarhistoriker (1884-1963). 2 (davon 1 eigenh. und 1 ms.) (Bild-)Postkarten mit eh. U.

Wien, 1948 und 1961.

Zusammen 2 SS. Qu.-8vo.

 75.00

Dankt Josef Wesely für ihm übersandte Geburtstagswünsche: "Ihr freundliches Gedenken hat mir über den unangenehmen Tag hinweggeholfen. Ich danke Ihnen vielmals und will nur hoffen, dass Sie von solchen Abrechnungen noch nicht bedrückt werden. Leider kann man nichts dagegen tun, dass Kinder und Enkel über einen hinauswachsen, bis nichts mehr zu sehen ist [...]".

Nadler war seit 1931 als Ordinarius für deutsche Literatur an der Universität Wien tätig, veröffentlichte über 300 germanistische Arbeiten und wurde insbesondere durch seine 1912-28 erstmals erschienene "Literaturgeschichte der deutschen Stämme und Landschaften" bekannt, in der er, ausgehend von Stämmen und Siedlungsbewegungen, die Entwicklung der deutschen Literatur aus landschaftlicher Perspektive beschrieb. Wiewohl die vierte Auflage des großen Werkes rassentheoretische Thesen beinhaltet, die konträr zu den vorangegangenen das Gegenteil behaupten und wohl nur als Konzession an die neuen Machthaber verstanden werden können, bietet die "Literaturgeschichte" eine Fülle an Fakten und Daten. Nach Kriegsende wurde Nadler, der ehedem mit Hofmannsthal und Weinheber befreundet gewesen war, die Lehrbefugnis entzogen. Seine Autobiographie "Kleines Nachspiel" erschien 1954. Vgl. Czeike IV, 343f. und Kosch XI, 14f.

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