Lewinger, Ernst, Schauspieler und Regisseur (1851-1937). Eigenh. Brief mit U.

Dresden, 21. V. 1901.

1½ SS. auf Doppelblatt. 8vo.

 75.00

An den Schriftsteller und Journalisten Leopold Rosner (1838-1903): “Erst gestern kam ich dazu, Ihren Aufsatz über Kürnberger’s Schicksale als Dramatiker zu lesen. Ich danke Ihnen, daß Sie sich bei der Gelegenheit meiner erinnerten. Ich darf wohl annehmen daß Sie mir den Aufsatz schickten, weil Sie erfahren haben, daß seit ich hier bin wir so manches neues u. ältere Werk der Bühne erschlossen haben. Ich gestehe Ihnen, daß ich nichts an Kürnberger als Dramatiker misste. Ich werde in der hiesigen Bibliothek nachsehen lassen, ob jemals ein Drama von ihm eingereicht wurde [...]”.

Lewinger wandte sich nach Jahren der Schauspielerei 1882 fast ausschließlich der Regietätigkeit zu und erteilte seit 1885 auch Schauspielunterricht am Kölner Konservatorium. Seit 1897 Regisseur am Hoftheater in Dresden, wurde er 1900 zum kgl. Oberregisseur ernannt und war zuletzt bis 1918 als Oberspielleiter tätig.

Leopold Rosner war Mitarbeiter an Adolf Bäuerles ‘Theaterzeitung’ und an Wurzbachs Biographischem Lexikon und eröffnete 1871 die Buchhandlung "Unter den Tuchlauben", die sich zu einem Treffpunkt literarischer Kreise entwickelte. Daneben betrieb er einen Verlag, in dem vorwiegend österreichische Autoren wie Ludwig Anzengruber und Ferdinand Kürnberger erschienen. Sich 1889 aus gesundheitlichen Gründen aus dem Verlagsgeschäft zurückziehend, widmete er sich ausschließlich schriftstellerischer Arbeit. Vgl. Kosch XIII, 326.

Auf Briefpapier mit gedr. Briefkop der Kgl. Sächsischen Hoftheater; der Name des Verfassers auf Bl. 1 links oben von fremder Hand vermerkt.

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