[Bunsen, Christian Frh. v., Diplomat und Theologe (1791-1860)]. - Frances von Bunsen. Eigenh. Brief mit U.

Karlsruhe, 10. VI. 1871.

2½ SS. auf Doppelblatt. 8vo.

 120.00

An Frau Mohl (?): “Ich beantworte Ihren freundschaftlichen Brief mit Erwiederung des darin ausgesprochenen Wunsches, so gut ich solche machen kann, aber das Verlangen nach Autographen meines seligen Mannes wird mir immer schwüriger zu befriedigen, nicht daß es mir daran fehle, nur daß ich Briefe an mich eigentlich gerichtet, nicht geben kann, und ich nichts der Art sonst besitze als nur aus Papier-Körbe gerettete, weggeworfene Blätter - so ächt wie sie es nur sein können, aber natürlich ohne Unterschrift [...]”.

Christian von Bunsen gehörte zu den Mitbegründern des Deutschen Archäologischen Instituts in Rom; in der Auseinandersetzung um das Breve Pius’ VIII. über die Mischehen (1830) und dem sich daraus entwickelnden Kölner Kirchenstreit wurde seine Stellung in Rom jedoch unhaltbar, so daß er demissionierte und Gesandter in Bern wurde. 1841 verhandelte er in England im Auftrag Friedrich Wilhelms IV. über die Gründung eines anglikanisch-preußischen Bistums in Jerusalem. Seit 1844 als preußischer Gesandter in London tätig, wurde er wegen seiner englisch orientierten Haltung während des Krimkriegs 1854 abberufen und zog sich als Privatier nach Heidelberg zurück. Seine Gattin Frances, die älteste Tochter von Benjamin Waddington of Llanover, Monmouthshire, veröffentlichte 1868 seine Erinnerungen (‘A Memoir of Baron Bunsen’; dt. verm. Ausg. von Friedrich Nippold, 1868-71).

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