Bombelles, Heinrich Graf von, Diplomat und Erzieher (1789-1850). Eigenh. Brief mit U.

Mailand, 11. II. 1850.

1¾ SS. auf Doppelblatt. Gr.-8vo. Mit eh. adr. Kuvert.

 180,00

An einen Joseph Geiger, "Chevalier des [Lég]ion d'honneur": "Ich danke Ihnen recht sehr für Ihre freundlichen Zeilen, und würde mich recht glücklich schätzen wenn ich, wie Sie sagen, etwas zu Ihrer Heirath beytragen könnte. Sie wissen aber selbst daß ich ganz aus dem Wirkungskreis heraus bin, wo dieses Geschäft zu Ihrer Befriedigung, und wie Sie es gewiß verdienen, geregelt werden könnte. Bey Hofe bin ich nur noch mit der guten Gräfin Schönborn im spärlichen Verkehre, und ich habe es nicht unterlassen Ihrer in meinem letzten Briefe so warm ich konnte zu erwähnen. Ob sie aber in der Lage seyn wird etwas zu thun - weiß ich nicht [...]".

Seit 1805 im österreichischen Kriegsdienst stehend, kämpfte der Sohn des französischen Generals, Diplomaten und späteren Bischofs von Amiens Marc Marie Marquis de Bombelles und Prinzessin Angélique de Mackau in Italien und 1813 als Hauptmann in der Völkerschlacht bei Leipzig, begleitete den Grafen Merveldt nach London und machte den Feldzug 1815 als Adjutant des Erzherzogs Ferdinand mit. "Später wurde er Gesandter in Petersburg, dann am portugiesischen und endlich am Turiner Hof. Im Jahr 1836 übernahm er in Wien die Erziehung der Enkel des Kaisers Franz II., des späteren Kaisers Franz Joseph und seiner Brüder, und begleitete sie im Mai 1848 auf ihrer Flucht nach Innsbruck. Metternich hielt Heinrich Franz von Bombelles für den geeigneten Erzieher des zukünftigen Thronfolgers [...] [Er] galt als eine der hervorragendsten Stützen des kirchlichen Einflusses bei Hof. Infolgedessen war er bei der österreichischen Bevölkerung verhaßt. Während der Revolution von 1848/49 bezeichneten die Revolutionäre ihn als 'Judas, den Erzschelm' und hängten ihn darstellende Strohpuppen als 'Urheber allen Übels'" (Wikipedia).

Bl. 1 mit einem kleinen Ausriß am unteren Rand (keine Textberührung).

Art.-Nr.: BN#25330 Schlagwort: