Büchler, Eduard, Maler (1861-1958). 10 eigenh. Briefe mit U.

Wien, 1908-1915.

Zusammen 18 SS. 4to und 8vo. Beiliegend ein Erhebungsbogen des Wiener Magistrats Abtlg. XI. 4 Bll. Folio.

 350,00

Betr. durchwegs das Ansuchen um Unterstützung sowie den erwünschten Ankauf seiner Werke durch die Stadt Wien: “Herr Stadtrat dürften sich des verunglückten Porträts-Projektes bezüglich der Herrn Direktoren der Elektrizitäts-Werke noch erinnern. Ich bin leider dadurch in eine Verlegenheit geraten, da ich den dafür bereit gehaltenen Betrag an einen Gläubiger zediert hatte, da ich die Sache für sicher hielt [...]” (Br. v. 1. VI. 1908).

“Mein eingereichtes Portrait ‘Carl Gründorf’ in den städt. Sammlungen harrt leider noch immer der Erledigung [...]” (Br. v. 23. XI. 1908).

Büchler studierte in Wien und Karlsruhe (dort bei Ferdinand Keller), kehrte nach Wien zurück und war dort als Portrait- und Figurenmaler tätig (u. a. ein Portrait von Karl Lueger). Seit 1907 war er Inhaber eines Kunstverlages. Vgl. Thieme/B. V, 188.

Der beiliegende Erhebungsbogen hat einen Antrag Büchlers um finanzielle Unterstützung zum Gegenstand, die ihm allerdings nicht gewährt wird: Nach einer kurzen Darstellung von Büchlers Werdegang und einer Darlegung seiner Wohn-, Einkommens- und Aufwendungsverhältnisse begründet der zuständige Beamte die Ablehnung von Büchlers Antrag: “Mit Rücksicht darauf, daß derselbe keineswegs zu den Künstlern vielmehr zu den gewöhnlichen Durchschnittsmenschen zu rechnen ist, daher gar keine Bevorzugung vor anderen Geschäftsleuten verdient, in weiterer Erwägung des Umstandes, daß Büchlers als uns nicht [ein Wort versehentlich ausgelassen] bezeichnet werden kann und sich das Geld ganz gut von seinem Bruder Rudolf dürfte beschaffen können, beantragt der Gefertigte die Abweisung des Ansuchens. Bemerkt wird schließlich, daß die Haupteinnahmen des Bittstellers der Verschleiß von künstlerischen Photographien nicht aber die Malerei ist und daß dessen Vorgänger Otto Schmidt wegen Anfertigung von obszönen Bildern zu längerer Haft verurteilt wurde [...]”.

Einige Briefe im linken Rand gelocht (vereinzelt geringfügige Textberührung).

In altem Sammlungsumschlag.

Art.-Nr.: BN#6315 Schlagwort: