Webern, Anton von, Komponist (1883-1945). Eigenh. Brief mit U.

Mödling, 14. VI. 1929.

2 SS. 8vo.

 8.500,00

An Hermann Scherchen: "Ich freue mich sehr darüber, daß Sie im Herbst mit Ihrem neuen Rundfunk-Orchester nach Wien kommen u. dabei ein Werk von mir aufführen wollen." Er rät Scherchen mit Nachdruck zu seinen "Sechs Stücken für großes Orchester", op. 6: "Ich habe diese Stücke […] vorigen Sommer ganz neu instrumentiert. Nun ist die Besetzung des Orchesters ganz einfach u. viel kleiner geworden […] Diese Stücke sind seit jener denkwürdigen Aufführung unter Schönberg im Jahre 1913, die Sie ja mitgemacht haben, in Wien nicht mehr gewesen u. ich habe sie seither nicht mehr gehört. Also Sie würden mir eine große Freude machen, wenn Sie dieses Werk von mir wählten. Auch wäre es mir wertvoll, die Wiener hörten zuerst wieder diese Stücke, bevor man Ihnen meine "Symphonie" vorführt! […] Was nun Schönberg betrifft, so kann ich Ihnen nur unbedingt raten, die Variationen op. 31 aufzuführen!!! Absolut - außer Schönberg selbst hat etwas dagegen: er ist doch so böse auf diese Stadt […]".

Weberns ursprüngliche Fassung war in der Tat "groß", wie er sie in dem Brief nennt, denn schließlich war die Besetzung vergleichbar jener von Mahlers sechster Sinfonie, und diese verlangt mehr als 110 Musiker.

Provenienz

Sotheby's, 22. V. 1987, Nr. 649.

Zustand

Von einer kleinen Rostspur durch eine Büroklammer abgesehen tadellos erhalten.

Art.-Nr.: BN#63304 Schlagwörter: ,