"Nationales Kulturgut": Deutsche wollen Iffland-Schatz

  • Heute
  • 14. Januar 2014
  • Thomas Staisch

Weiter Streit um den bei einem Wiener Antiquariat aufgetauchten Nachlass von August Wilhelm Iffland: Berlin sieht in den Dokumenten ein "nationales Kulturerbe" – und fordert die RĂŒckgabe!

"Inlibris" fĂŒr 450.000 Euro zum Kauf angebotene "Iffland- Schatz" ("Heute" berichtete): Laut "Spiegel" erhebt die Berliner Kulturverwaltung jetzt Anspruch auf die mehr als 7.000 Dokumente, da sie in ihnen ein "nationales Kulturgut" sieht. Brisant: Der Schatz wurde ausgerechnet vom Berliner (!) Sammler Hugo Fetting (90) an "Inlibris" verkauft, die den Nachlass jetzt auf einer Messe anbot. Der VerkĂ€ufer, gegen den Strafanzeige eingereicht wurde, wehrt sich: "Ich habe die Dokumente doch vor der Zerstörung gerettet!"

Fetting will sie bereits 1952 in den TrĂŒmmern eines Hauses in Ost-Berlin entdeckt haben. Jetzt mĂŒssen wohl Gerichte klĂ€ren, wem das einmalige Erbe gehört. "Inlibris" um GeschĂ€ftsfĂŒhrer Hugo Wetscherek sieht sich jedenfalls im Recht: Die Berliner Akademie der KĂŒnste hatte ihm vor Jahren eine "Eigentumsanerkenntnis" ausgestellt. Bis der Rechtsstreit geklĂ€rt ist, wird eine Wiener RechtsanwĂ€ltin den Schatz verwahren.