Rezension: Kafka/Klopstock (Germanistik)

  • Germanistik
  • 17. November 2004

Rezension in: Germanistik 45 (2004), Heft 3/4, S. 928, Nr. 6361
Rezensent: Anthony Northey, Wolfville/NS


Kafkas letzter Freund. Der Nachlaß Robert Klopstock (1899-1972). Mit kommentierter Erstveröffentlichung von 38 teils ungedruckten Briefen Franz Kafkas. Bearb. von Christopher Frey und Martin Peche, hrsg. von Hugo Wetscherek. Mit Beitr. von Leonhard M. Fiedler und Leo A. Lensing. - Wien: Inlibris, 2003. 312 S.; zahlr. Ill. + Postk.-Beil. ([2] S.) (Katalog / Antiquariat Inlibris;13) ISBN 3-9500813-9-9: EUR 65.00


Der Antiquariatskatalog vereint hier (vielleicht zum letzten Mal) Material aus dem Nachlaß Robert Klopstocks und seiner Frau Giselle, darunter als Hauptattraktion 37 der 66 Briefe und Postkarten, die Franz Kafka zwischen Juni 1921 und April 1924 an den 16 Jahre jĂŒngeren Medizinstudenten und Freund schickte, dazu einen GesprĂ€chszettel (4 SĂ€tze) vom Krankenlager in Kierling - alles wissenschaftlich ediert und gut kommentiert - teilweise auch zusĂ€tzlich in kleineren Fotos reproduziert. Sieben der Schreiben sind noch unveröffentlicht; bei 14 der anderen sind von Brod weggelassene Zeilen wieder hinzugefĂŒgt worden. Das von den Klopstocks stammende Material umfaßt Diverses, von Manuskripten bis hin zu dem Namensschild von Klopstocks BĂŒrotĂŒr: Allerdings werden nur einige Briefe und Dokumente vollstĂ€ndig wiedergegeben (einige auch in Kleinfotos), andere nur exzerpiert. Die Übersichten ĂŒber das Leben Klopstocks und seine Freundschaft mit Kafka von Frey und Fiedler ĂŒberschneiden sich, und Lensings Arbeit geht vielleicht etwas ĂŒber bloße im Untertitel angekĂŒndigte "Anmerkungen zu Kafkas Briefen an Robert Klopstock" hinaus. Alle 3 sind jedoch interessant und brauchbar.