Friedrich Gundolf, Literaturwissenschaftler, 1880-1931

Friedrich Gundolf gehörte seit 1899 dem Kreis um Stefan George an, nachdem er sich dort durch ins Deutsche übersetzte Sonette Shakespeares eingeführt hatte. Als bald engster Freund Georges veröffentlichte er in den von diesem herausgegebenen "Blättern für die Kunst" literarische Arbeiten und wurde 1916 mit seiner Goethe-Biographie zum wohl meistgelesenen Germanisten der Weimarer Republik. 1920 erhielt er eine Professur für Germanistik in Heidelberg; zu seinen Hörern zählten Claus Schenk Graf von Stauffenberg und Joseph Goebbels, der bei ihm auch promovieren wollte, was allerdings daran scheiterte, dass Gundolf über mehrere Jahre hinweg alle Doktoranden ablehnen durfte.