Kisch, Enoch Heinrich, Balneologe (1841-1918). 2 eigenh. Briefe mit U.

Prag und Marienbad, 1867.

Zusammen 6 SS. 8vo. Mit einem eh. adr. Kuvert.

 180,00

An den Mediziner und Klimatologen Rudolph Rt. von Vivenot jun. (1833-1870): "Indem ich der an mich ergangenen Aufforderung, an Stelle des verstorbenen Hofrathes Dr. Spengler die Redaktion des Archivs für Balneolgie zu übernehmen Folge geleistet habe, erlaube ich mir, vor allem mich an Euer Wohlgeboren mit der Bitte zu wenden, mir gütigst Ihre hoch zu schätzende Unterstützung durch einen literarischen Beitrag zu Theil werden zu lassen [...]" (Br. v. Februar 1867; am rechten Rand stärker lappig).

"Tausendmal um Entschuldigung wegen der vielen Schreibereien u. Verdrießlichkeiten, die Ihnen durch Ihren mir freundlichst übermittelten Aufsatz verursacht wurden. Ich bin ganz unglücklich darüber, daß gerade Ihnen [...] gegenüber mir solch Malheur widerfuhr [...]" (Br. v. 27. IV. 1967).

Kisch war nach seiner Promotion als Badearzt in Marienbad tätig und habilitierte sich für Balneologie in Prag. Er trug maßgeblich zur Entwicklung des Ortes Marienbad zum Weltbad bei, war einer der modernen Begründer der Balneologie als Lehr- und Forschungsfach und lehrte seit 1884 als Professor der Balneotherapie in Prag.

Rudolf Rt. von Vivenot jun., der älteste Sohn aus der ersten Ehe des weithin gerühmten Wiener Mediziners selben Namens (1807-84) mit Josefine Baronin Metzburg (1810-38) und Bruder des Historikers Alfred (1836-74) aus Rudolf sen. zweiter Ehe mit Antonie von Bergenthal (1820-46), zählt zu den Pionieren der "experimentell-physiologischen Richtung der Klimatologie" in Wien. "Die Folge der in [seinen] Aufsätzen mitgetheilten Untersuchungen war, daß die pneumatische Heilmethode in Deutschland vollends eingebürgert wurde, so daß sich jetzt kaum noch eine größere deutsche Stadt findet, die nicht eine pneumatische Anstalt besäße" (Annette von Vivenot: Geschichte der Familie v. Vivenot. Wien, Steyrermühl, 1902, S. 59).

Die Recto-Seite von Bl. 1 jeweils mit knapper Bleistiftnotiz zum Verfasser von fremder Hand.

Auf Briefpapier mit gepr. Kopfzeile.

Art.-Nr.: BN#10035 Schlagwörter: ,