Krafft, Albrecht, Orientalist und Malerdilettant (1816-1847). Ansicht des Gesandtschaftspallastes in Constantinopel.

Wohl Konstantinopel, um 1840.

Bleistiftzeichnung auf Papier (Blattmaß 168:252 mm), montiert auf sämischfarbenem Trägerpapier mit getuschten Rahmen, eigenh. Bezeichnung sowie Signaturen. In Passepartout (390:312 mm).

 850,00

Hübsche Ansicht des österreichischen Botschaftspalais in Konstantinopel (Istanbul); im Hintergrund eine Moschee sowie der Bosporus mit Schiffen; im Vordergrund etwas figürliche Staffage. In der unteren rechten Ecke des Trägerpapiers signiert "Albrecht Krafft mpr"; in der gegenüberliegenden Ecke Signatur des "Joh. von Wörndle mpr." (vermutlich der Hofburg-Bauverwalter dieses Namens, dessen Söhne Edmund und August beide an der Wiener Akademie zu bedeutenden Malers ausgebildet wurden).

Der Wiener Orientalist Krafft wurde in seinem neunzehnten Lebensjahr an der berühmten orientalischen Akademie aufgenommen, wo er die orientalischen Handschriften der Hofbibliothek ordnete und beschrieb und sich dann vornehmlich auf das Studium des Armenischen und Hebräischen verlegte. Sein Lebenswerk ist sein 1842/43 erschienener wissenschaftlich durchgearbeiteter Katalog der arabischen, persischen und türkischen Handschriften der k. k. orientalischen Akademie, "wodurch er sich als Orientalist und Bibliograph ein bleibendes Denkmal gesetzt" (Hammer-Purgstall). Jedoch war Albrecht Krafft, Sohn des Wiener Portraitmalers Peter Krafft (dieser ein Schüler von Tischbein und Füger), auch selbst ein begabter Malerdilettant, der - dem väterlichen Wunsche entsprechend - zugleich mit dem Gymnasium auch die Akademie der Bildenden Künste besucht hatte, bevor er sich, eigenen Neigungen folgend, der Orientalistik zuwandte (vgl. Wurzbach XIII, 99). "Von seinem geplanten krit. Katalog der kaiserl. Gemäldegal. im Belvedere, der etwa 10 Bände umfassen sollte, ist nur ein Band erschienen (1837), ein für seine Zeit vorzügliches Buch [...] 3 Gemäldekopien von Kraffts Hand führt Parthey [Dt. Bildersaal] auf" (Thieme/B. XXI, 384).

Einige kl. Randläsuren des Trägerpapiers fachmännisch ergänzt bzw. restauriert.

Art.-Nr.: BN#17777 Schlagwörter: , , ,