Brügel, Fritz, Diplomat und Schriftsteller (1897-1955). 1 eigenh. Brief und 2 eh. Postkarten mit U.

Wien, 30. IV. bis 8. VIII. 1926.

Zusammen 3 SS. auf 3 Bll. (Qu.-)8vo.

 140,00

An Franz Othmar Haeller in Wien-Alsergrund.

"[…] Herr Schmal von der Buchhandlung Beyer hat mir Ihre liebenswürdige Bereitwilligkeit übermittelt, mir Doubletten Ihrer Rückert-Sammlung abzutreten. Ich bin nun augenblicklich dienstlich so sehr mit Arbeiten überhäuft, (Vorbereit[un]g einer Bücher-Ausstellung für den Bibliothekartag) dass ich mich nicht weit von meiner Bibliothek entfernen kann […]" (30. IV. 1926). "[I]m Verlag Strecker u. Schröder ist ein Band 'Gedichte' von Friedrich Rückert hgg. von Dr. Leopold Magon erschienen [...] Bei flüchtigem Durchschauen scheint das Buch sehr gut zu sein [...]" (19. V. 1926). "Der Verfasser der Rückertrezension, dessen Namen ich Freitag nicht wusste, ist Fr. v. Sallet. Sein Aufsatz 'Rückert' steht im V. Band der sämmtlichen Schriften [...]" (8. VIII. 1926).

Der Sohn jüdischer Eltern, aufgewachsen in Prag, wurde nach Studium und Promotion Leiter der Sozialwissenschaftlichen Studienbibliothek der Wiener Arbeiterkammer. Er engagierte sich in der sozialdemokratischen Bildungsarbeit, arbeitete als Publizist, Journalist, war Mitglied der Kommunistischen Partei Österreichs und veröffentlichte lyrische und politische Gedichte. 1934 emigrierte er nach der Teilnahme an den Februarkämpfen in die Tschechoslowakei ("Februar-Ballade", 1935), 1938 nach Frankreich, 1941 über Spanien und Portugal nach Großbritannien. 1945 trat Brügel in den diplomatischen Dienst der Tschechoslowakei ein und wurde 1949 Leiter der Abteilung Deutschland und Österreich des CSR-Außenministeriums. Aus Protest gegen die Willkür der Justiz quittierte er den Dienst und floh über die Bundesrepublik Deutschland und die Schweiz 1950 nach Großbritannien.

Der Brief auf Briefpapier mit gedr. Briefkopf.

Art.-Nr.: BN#18824 Schlagwörter: , ,