Steger, Franz, Sänger (1824-1914). Eigenh. Brief mit U.

Pest, 19. II. 1852.

¾ S. 4to.

 180,00

An seinen Vater in Prag: "Durch Ihr Schreiben [...] haben Sie mich wirklich glücklich gemacht, da ich Ihnen nun schreiben kann, da[ß] meine Frau gesund ist, wie sie es noch nie war, die Aerzte behandelten sie gegen die Regeln es kostete mich enormes Geld, und sie ist schwanger, Anfangs April hoff' ich einen kleinen Tenoristen zu bekommen [...]".

Ende 1847 in Wien unter seinem Taufnamen Stasics auftretend, war dem jungen Sänger kein Erfolg beschieden, so daß er anderswo sein Glück versuchte. Wenige Jahre später “hörte man plötzlich von einem Riesenerfolg, den ein junger Sänger namens Steger in Prag [...] errang. Ganz unglaubliche Berichte über die Stimmgewaltigkeit des neuen aufgegangenen Sternes langten aus Prag ein [...] Aus dem Sänger mit dem schwachen, wie es schien fast kranken Stimmchen, war ein Gesangsriese geworden, ein Sänger, dessen Brustkorb von Eisen konstruiert schien, dessen Lungen sich der gewaltigsten Anstrengung fügten [...]” (Eisenberg, Großes biogr. Lex. der dt. Bühne im 19. Jh., zit. n. DBA I 1215, 412). 1853 debütierte Steger dann in Wien und vermochte sich wie kaum ein anderer Sänger “in so kurzer Zeit zu so ungewöhnlicher Beliebtheit” emporzuschwingen, daß man “ihm noch [huldigte], als er bereits anfing über Gebühr zu tremolieren” (ebd.).

Mit stärkeren Randläsuren und -einrissen sowie kleinem, über drei Zeilen gehenden Papierdurchbruch.

Art.-Nr.: BN#19635 Schlagwort: