Veith, Johann Emanuel, Theologe, Mediziner und Schriftsteller (1787-1876). Eigenh. Brief mit U.

O. O., 27. VIII. 1821.

1 S. 8vo.

 280,00

An einen namentlich nicht genannten Adressaten: "Ich empfehle hochw. P. Madlenerin Ihre gütige u. einsichtsvolle Obsorge, mit der [...] Bemerkung, daß meiner Beobachtung nach der hochw. Herr von medicamentosen Stoffen thls. zu wenig freund ist, thls. auch dieselben zu wenig verträgt, als daß nicht Mineralwässer bessere Dienste leisten müßten. Besonders erwünscht aber scheint nur der fleißige, wenn gleich mäßige Gebrauch des Bades zu seyn; soviel - ex juvantibus & nocentibus, denn die Bäder haben ihm stets gute Dienste gethan, nur daß er selbe in Wien nicht oft genug brauchen konnte [...]".

J. E. Veith studierte Medizin, Tiermedizin und Botanik und war von 1816 bis 1820 Professor und Direktor des Tierarznei-Instituts in Wien. 1816 konvertierte er unter dem Einfluß Klemens Maria Hofbauers vom Judentum zum Christentum, begann im Jahr darauf mit einem Studium der Theologie und trat 1820 in den Redemptoristenorden ein; zehn Jahre darauf wurde er Weltpriester und von 1832 bis 45 Domprediger an St. Stephan in Wien. "Als Arzt hatte er mit homöopathischen Heilverfahren große Erfolge" (DBE), veröffentlichte u. a. eine "Systematische Beschreibung der vorzüglichen in Österreich wild wachsenden oder in Gärten gewöhnlichen Arzneipflanzen" (1813), einen "Grundriß der allgemeinen Pathologie und Therapie" (1814), ein "Handbuch der Veterinärkunde" (1817/18) und einen "Abriß der Kräuterkunde für Tierärzte und Ökonomen" (1831); daneben verfaßte Veith Theaterstücke, Erzählungen, Gedichte, homiletische Schriften, Predigten und Psalmenübersetzungen und war Herausgeber zahlreicher Zeitschriften und Taschenbücher.

Papierbedingt gebräunt, sonst gut erhalten; auf einem Bl. unbeschnittenen Papiers.