Campe, Joachim Heinrich, Pädagoge, Sprachforscher, Satiriker und Jugendschriftsteller (1746-1818). Eigenh. Brief mit U.

Braunschweig, 29. XII. 1795.

1 S. auf Doppelblatt. Gr.-8vo.

 2.500,00

An einen namentlich nicht genannten Mitarbeiter in Sachen eines von Campe herausgegebenen Periodikums, wohl die "Beiträge zur Beförderung der fortschreitenden Ausbildung der deutschen Sprache" (Braunschweig 1795-97): "Ew. Wohlgebohren muß ich, in Bezug auf mein neuliches Antwortschreiben, mit Bedauern mittheilen, daß die deutsche Schriftsteller- u. Lesewelt fortfährt, unsere Bemühungen um die weitere Ausbildung der d. Sprache ihrer Bemerkung unwerth zu finden. Da nun die Verlagshandlung es nicht rathsam fand, ein Werk fortzuführen, bei dem ihr nicht einmahl ihre baare Auslage für Papier u. Druck, geschweige denn die übrigen Verlagskosten, ersetzt werden, und da es auch meiner Art zu denken u. zu handeln nicht gemäß ist, den Leuten etwas aufzudringen, was sie nicht zu haben wünschen: so wurde beschlossen, die Beiträge mit dem 3. St. zu schließen. Allein, da die würdigen Verfasser derselben hierauf erklärten, daß sie in Betracht des Nutzens, den dies Werk zu haben scheine, bereit wären, künftig unentgeldlich [!] etwa zu arbeiten, wenn die Verlagshandlung es unter dieser Bedingung fortsetzen könnte: so habe ich diese dazu vermocht, ungeachtet sie auch so noch einigen Schaden dabei leiden wird. Das Werk wird also nun, aber nur um Gotteswillen, fortgesetzt werden. – Unwissend, ob auch Sie in einer Lage sich befinden, die Ihnen erlaube, um Gotteswillen zu arbeiten, habe ich geglaubt sie hievon benachrichtigen zu müssen, bevor Sie Ihren Vorsatz, uns mit Beiträgen zu diesem Werk zu unterstützen, in Erfüllung brächten [...]“.

Leicht gebräunt, sonst sehr wohlerhalten.

Art.-Nr.: BN#24694 Schlagwort: