Eigenh. Brief mit Namenszug im Kopf.
3¼ SS. In lateinischer Sprache. 4to.
€ 650,00
An seinen Freund, den Botaniker Nikolaus Joseph von Jacquin (1727-1817), seit 1769 Professor für Chemie und Botanik an der Universität Wien, zudem auch Direktor des Botanischen Gartens der Universität Wien (und später der Kaiserlichen Gärten von Schloss Schönbrunn): "Tuo perinde ac Ingenhouzii nostri litterae ingenti me voluptate affecerunt, quod ex his usque mei memores amicos intelligam, quos amo, et maximi facio. Ne Ingenhouzii amplexus negligam [...] Ni tam juvenis filiolus esset, post pascha illum acciperem. Gaudeo expeti nova Horti Vind. exemplaria Londinum; hic ingens nox in rebus hisce est: neque otium adhuc fuit visendi Abbates, qui sane plurimum impendunt in Bibliothecas [...] An Khellius jam persolvit exemplar? [...] Nescio an P. Boda gratulari debeam? Puto non multo faventiores res inventurum Gmundae. Quid Hellius? [...] Gaudeo Dispensatorium Viennense a tantis viris compositum [?] et opto ut omnibus numen valitudinem firmet ad perficiendum: meritis B. Swieten de re medica nostrate maxime hoc unum deesse videbatur. Curate ne mixtura Hoffmaniana, aqua Boraginis, Magnesia, decoctum Cichorii emaneat [...]".
Der Theologe Hohenwart trat in das Augustinerstift zu Gurk, wo er sich eifrig mit naturwissenschaftlichen Studien beschäftigte. Er "verkehrte mit zahlreichen Botanikern, durchforschte Kärnthen und Krain genau, bestieg 5 Mal den Großglockner (zuerst 1799) und legte reiche Sammlungen von Naturalien an. Auch schriftstellerisch war H. thätig; seine wichtigste Publication ist das von ihm und Joseph Rainer herausgegebene Werk: 'Botanische Reisen nach einigen oberkärnthnerischen und benachbarten Alpen' (1792). Dieses Buch enthält eine Alpenflora Kärnthens und lenkte die Aufmerksamkeit der Botaniker auf das so reiche Glocknergebiet" (ADB XII, 700f.). "1799 war er als Mitglied der Salmschen Expedition einer der Erstbesteiger des Kleinglockners. Seine bei der Durchforschung Kärntens und Krains angelegten reichhaltigen naturwissenschaftlichen Sammlungen [...] kamen später an das Joanneum in Graz" (ÖBL II, 397). Mit eh. Eingangsvermerk Jacquins: "Hohenwart v. 23 Januarii 1772". Der bedeutende Naturwissenschaftler Jacquin führte experimentelle Methoden in die Chemie ein und war maßgeblich an der Einführung des Linné'schen Ordnungssystems im Gebiet der Habsburgermonarchie beteiligt.