Karl von Innerösterreich, Erzherzog von Österreich und Bischof von Breslau und Brixen (1590-1624). Brief mit eigenh. U. ("Carol").

Günzburg, 18. XI. 1620.

¾ S. Folio. Mit Adresse (Faltbrief).

 1.200,00

In Sachen des Pfarrers zu Ersingen wegen des Pfarrhofs und des Geitreidezehenten.

Der Sohn von Erzherzog Karl II., schon früh für den geistlichen Stand bestimmt, war 1608 gegen den Willen der schlesischen Fürsten und Stände vom Domkapitel zum Bischof von Breslau gewählt worden. "Er setzte die Restaurationstätigkeit fort und beanspruchte das ius reformandi im Bistumsland, so daß es auf dem Fürstentag 1609 zu offenen Spannungen kam. Karl protestierte vergeblich gegen den schlesischen Majestätsbrief Kaiser Rudolfs II. von 1609, in dem es vorwiegend um Religionsfreiheit, Kirche und Schule der evangelischen Bürger seiner Residenz Neisse ging. Wegen des Eingriffs der schlesischen Stände in seine landesherrlichen Rechte ließ er 1616 den Rädelsführer der Stadt enthaupten. Nach Ausbruch des böhmischen Aufstandes mußte Karl, der 1613 zum Bischof von Brixen gewählt und damit Reichsfürst geworden war, 1619 zu seinem Schwager König Sigmund III. Wasa von Polen fliehen und ging 1620 nach Brixen. Erst 1621 kehrte er nach Neisse zurück. Seit 1618 war Karl auch Hoch- und Deutschmeister und reiste 1624, zum Vizekönig von Portugal ausersehen, nach Madrid, wo er wenig später starb" (DBE).

Etwas angestaubt und gebräunt und mit winzigen Papierdurchbrüchen in den Faltungen.

Art.-Nr.: BN#27311 Schlagwörter: , ,