Schönberg, Arnold, Komponist (1874-1951). Ms. Brief mit eigenh. U.

Berlin, 15. IV. 1931.

½ S. 4to.

 3.800,00

An Landesmusikdirektor Johannes Schüler (1894-1966) in Oldenburg, der Schönberg von einer wohl sehr erfolgreichen Aufführung des "Pierrot Lunaire" berichtet hatte: "[...] Das ist ja wirklich ausserordentlich erfreulich, was Sie mir von der Aufführung des Pierrot schreiben, über die mir schon Frau Wagner [vermutlich die Sängerin Erika von Wagner - später: Stiedry-Wagner] auf der Durchreise das Schönste berichtet hatte. Aber ich wundere mich, nach dem, was ich bereits von Alban Berg und insbesondere von Zillig (der mir noch eingenederes [sic] erzählt hatte), über ihr Musizieren und Studieren [bei der] Aufführen gehört habe, über gar nichts mehr, denn für Sie müssten [!] man ja scheinbar eigene neue Schwierigkeiten erfinden, da die bisherigen für Sie schon überwunden sind [...]".

Was Schönberg zu diesem Zeitpunkt noch nicht ahnen konnte: Schüler würde sich nicht nur in das Musikleben des "Dritten Reiches" (wenn auch in keiner wirklich herausragenden Position) eingliedern; er trat 1937 auch der NSDAP bei. Seit 1936 war er GMD an der Staatsoper Berlin und hatte 1939 den Titel Staatskapellmeister erhalten. Ein rückblickend zweifelhafter Höhepunkt seiner Karriere in der Reichshauptstadt war am 30. April 1943 ein Festkonzert im Mosaiksaal der Reichskanzlei.

Auf Briefpapier mit gedr. Briefkopf; mit kleinen Einrissen in den Faltungen, links oben ein kleiner Ausriß.

Art.-Nr.: BN#33920 Schlagwort: