Braun, Karl, Jurist und Politiker (1822-1893). "Kleine Leute in großer Zeit. Ein Beitrag zur Geschichte von 1866". Eigenh. Manuskript mit Namenszug im Titel.

O. O., [1882].

20 num. Bll. und ein halbes Bl. Einschub. 4to.

 2.500,00

Druckvorlage für das 1882 in der "Neuen Freien Presse" erschienene Feuilleton (Nr. 6323 & 6234 v. 4. bzw. 5. IV. 1882), hier als Ausschnitt beiliegend.

Braun gehörte von 1849 bis 1851 der Ständeversammlung und danach bis 1866 der zweiten Kammer des Landtages vom Herzogtum Nassau an. Zwischen 1858 und 1863 war er Präsident des Parlaments. Er war ein führendes Mitglied der Nassauischen Volkspartei. Im Jahr 1862 schloss er sich dem deutschen Nationalverein an. Wichtig war seine Rolle im Volkswirtschaftlichen Kongress, dessen Tagungspräsident er ein Jahr nach der Gründung 1858 bis zur letzten Tagung im Jahre 1880 war. Nach der Annexion Nassaus 1866 gehörte Braun von 1867 bis 1879 dem preußischen Abgeordnetenhaus an. Außerdem war er Mitglied des Norddeutschen Reichstages und von 1871 bis 1887 des Deutschen Reichstages. Er gehörte dort als einer der Führer den Fraktionen der Nationalliberalen Partei an. In der Partei selber saß Braun von 1867 bis 1878 im Vorstand. Die Partei verließ er 1880 wegen der Zustimmung zu Bismarcks Schutzzollpolitik. Er gehörte von da an den Sezessionisten, deren prominenteste Mitglieder Ludwig Bamberger und Eugen Richter waren, an. 1873 übernahm Braun die Herausgabe der Spenerschen Zeitung zu Berlin, die jedoch schon 1874 einging. Darüber hinaus war Braun Direktor des Vereins für Nassauische Altertumskunde und Geschichtsforschung. Außerdem veröffentlichte er volkswirtschaftliche und staatsrechtliche Schriften.