Bormann, Edwin, Schriftsteller und Verlagsbuchhändler (1851-1912). Eigenh. Brief mit U. und eh. Albumblatt mit U.

Leipzig, 8. XI. 1883.

(1½+1 =) 2½ SS. auf 2 Doppelblatt. 8vo. Mit eh. adr. Kuvert.

 150,00

An Alfred Grenser in Wien zur Übersendung des Albumblattes mit einer Abschrift seines Gedichtes "Hans Makart's 'Bacchanden Familiche'. Gunst-Sonett ännes alden Leibz'gersch": "[...] Das Gedichtchen ist meiner soeben bei Braun & Schneider in München erschienenen Sammlung 'Leipziger Allerlei' entnommen und knüpft an ein bekanntes Bild Ihres berühmten Wiener Mitbürgers an. Aber ich hoffe, daß werde von Ihnen noch von Makart selbst (falls ihm das Sonett je vor Augen kommt) die kleine Neckerei mißverstanden wird [...]".

Edwin Bormann gründete 1888 für die Publikation seiner Werke einen eigenen Verlag und rief 1909 gemeinsam mit Georg Bötticher und Arthur von Oettingen die Künstlervereinigung Leoniden ins Leben. "Bormann trat vor allem als sächsischer Mundartdichter hervor. Daneben verfaßte er Gedichtkollagen wie seine 'Schilleressenz', in denen er nach Art des Cento Zitate zu einem neuen Text montierte. Der Titel seines Buchs 'Jedes Thierchen hat sein Pläsierchen' ging in den deutschen Zitatenschatz ein. In mehreren Publikationen trat er außerdem für die sogenannte Shakespeare-Bacontheorie ein, die Francis Bacon für den Verfasser der unter dem Namen des Schauspielers William Shakespeare veröffentlichten Werke hält. Im Gegensatz zu anderen Vertretern der Theorie versuchte er - nach eigenem Bekunden - den Nachweis zu erbringen, indem er einen ‚unauflöslichen Zusammenhang’ zwischen den Shakespeare-Dichtungen und den naturwissenschaftlich-philosophischen Werken Bacons aufzeigte. So sei der 'Sturm' eine Parabel zu Bacons Naturphilosophie, 'Lear' zur Ökonomie und 'Hamlet' zur Anthropologie“ (Wikipedia).

Jeweils auf Briefpapier mit gedr. Briefkopf.

Art.-Nr.: BN#36446 Schlagwort: