Bonn, Ferdinand, Schauspieler und Schriftsteller (1861-1933). Eigenh. Brief mit U.

Wien, 8. II. 1897.

2 SS. auf. gefalt. Doppelblatt. 4to.

 80,00

An den Schauspieler Julius Strebinger: "Es ist mir ganz außerordentlich leid gewesen, das Elberfelder Gastspiel, auf welches ich mich schon sehr gefreut hatte, ad acta legen zu müssen, aber dass das Wiener- und Pariser-Gastspiel für mich Ausschlag gebend war, werden Sie wohl selbst einsehen. Indessen aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Was nun Ihre so überaus schätzenswerte Mitwirkung betrifft, so würde ich mit dem allergrößten Vergnügen davon Gebrauch machen, wenn nicht ein Umstand wäre, den Sie sehr leicht begreifen werden. Ich muß nämlich für die Dramen, welche ich in Paris aufführe, in Wien mindestens 6-8 Wochen Proben halten und ich glaube von vorneherein dass es Ihnen unmöglich sein würde eine so lange Zeit abzukommen […]".

Der Schüler Ernst Possarts trat seit 1885 am Deutschen Theater in Moskau und am Münchner Hoftheater auf. 1891-94 war Bonn am Wiener Burgtheater engagiert und spielte danach am Lessingtheater und am Schauspielhaus inBerlin. 1905 gründete er "Ferdinand Bonns Berliner Theater", das hauptsächlich seine eigenen Stücke spielte. Nach dem Zusammenbruch des Unternehmens 1907 lebte Bonn auf Reisen und zuletzt in Berlin; nach dem Ersten Weltkrieg war er vor allem schriftstellerisch tätig und veröffentlichte neben humoristischen Erzählungen seine Memoiren unter dem Titel "Mein Künstlerleben" (1920).

Art.-Nr.: BN#37780 Schlagwort: