Sonnenthal, Adolf von, eig. Neckwadel, Schauspieler (1834-1909). Eigenh. Brief mit U.

Grundlsee, 18. VIII. 1884.

3 ½ SS. auf gefalt. Doppelblatt. 8vo.

 180,00

An die Schauspielerin Louise Schönfeld-Neumann (1818-1905), Tochter des Schauspielerehepaars Karl Neumann und Amalie Haizinger, in Bezug auf den Tod ihrer Mutter und ein Andenken, dass sie ihm zuvor zukommen ließ: "Ich kann Ihnen kaum mit Worten sagen, wie sehr mich Ihre lieben herzlichen Worte rührten und beglückten. Das werthvolle theure Andenken, daß diese begleitete, nehme ich tiefbeschämt an, denn ich fühle, daß die Wirkung zunächst wohl nur Ihrem guten edlen Herzen entsprang […]".

Der in Pest geborene Schauspieler wurde 24jährig 1856 von Heinrich Laube an das Wiener Hofburgtheater engagiert, "spielt den Mortimer und fällt durch. Laube läßt sich indes nicht beirren, gibt ihm einen dreijährigen Kontrakt, und ehe der abläuft, ist er zum k. k. Hofschauspieler ernannt [...] er wird zum meistbeschäftigten Mitglied des Burgtheaters: 160 Vorstellungen pro Saison. Heimlich verlobt mit der reichen Pauline Pappenheim, heiratet er sie erst, als die Familie verarmt, er aber schon konsolidiert ist [...] 1881 verleiht ihm Kaiser Franz Joseph die Eiserne Krone I. Klasse, die damals noch mit dem erblichen Adel verbunden ist. Arthur Schnitzler meint Sonnenthal, wenn er im 'Grünen Kakadu sagen läßt: 'Einer, der uns vorspielen kann, was er will, ist doch mehr als wir alle'" (Haeusserman, Das Wiener Burgtheater, Wien u. a., Molden, 1975, S. 57). Vgl. Öst. Lex. II, 409 und Czeike V, 250f.

Mit alten Montagespuren; etwas braunfleckig.

Beiliegend ein Druck zum "Glückwunschreigen seiner engeren Kollegen zur Feier seiner fünfzigjährigen Burgtheatertätigkeit".

Art.-Nr.: BN#39205 Schlagwort: