Dernburg, Heinrich, Jurist und Politiker (1829-1907). Eigenh. Brief mit U.

O. O., 1859.

3½ SS. auf Doppelblatt. 8vo.

 150,00

An einen nicht namentlich genannten Empfänger: "Wie sehr muß ich mich entschuldigen, daß ich Ihre Zusendung, Ihren freundlichen Brief, so lange unbeantwortet ließ. Mangel an Anerkennung für Ihre Freundlichkeit und das überschickte Werk war gewiß nicht die Ursache aber Unwohlsein, gehäufte Berufsgeschäfte[,] ein Werk, das unter der Presse ist, zogen mich ab. Dazu kam, daß ich die Versicherung verbinden wollte, auch öffentlich meine Anerkennung auszusprechen. Und doch war einmal das Schicksal unserer Kritischen Zeitschrift ein sehr ungewisses, es schwelten Fusionsprojecte mit der Münchner Rundschau, die jetzt, wie Sie wohl wissen werden, zu einem Abschluss gekommen sind, auch verstatteten mir die verschlingenden, unabwendbaren Aufgaben, die meiner Thätigkeit gestellt sind, keine Abschweifung auf ein noch so anziehendes Gebiet. Im Sommercurs werde ich beim Lesen der Institutionen auch Ihr Werk, dessen äußere, gefällige, ja plastische Form, durchsichtige Darstellung und fleißige Durcharbeitung freilich auch dem oberflächlicheren Blick entgegentritt, näher angehen; und falls der erste Theil meines Pfandrechts vollendet ist - würde es mir Freude machen, meine Ansicht auch oeffentlich aussprechen zu können. […] Köchli läßt Ihren Gruß freundlichst erwidern. Dürfte ich Sie bitten Appelationsrath Roschmann falls Sie ihn kennen freundlichst zu grüßen [...]".

Die "Kritische Zeitschrift für die gesamte Rechtswissenschaft", als deren Mitherausgeber Dernburg fungierte, wurde 1859 nach dem 5. Band eingestellt. Bei dem erwähnten "Pfandrecht" handelt es sich um eine relativ frühe eigenständige Publikation Heinrich Dernburgs, deren erster Band 1860 in Heidelberg erschienen ist.

Auf türkisfarbenem Briefpapier. Mit Empfangsnotiz vom 4. April 1859.

Art.-Nr.: BN#40797 Schlagwörter: ,