Sonnenthal, Adolf Rt. von, eig. Neckwadel, Schauspieler (1834-1909). 2 eigenh. Briefe mit U.

Wien, 1896 und 1902.

Zusammen 2 SS. auf Doppelblättern. 8vo.

 200,00

An Emmerich Bukovics von Kiss Alacska (1844-1896), den Direktor des Deutschen Volkstheaters in Wien, dem er für dessen Glückwünsche aus Anlaß seines 40jährigen Burgtheaterjubiläums dankt (Br. v. 2.VI. 1896) und ein andermal sich gestattet, dessen “Aufmerksamkeit auf ein hochbegabtes junges Mädchen, Frl. Dora Erl, die Tochter des Tenoristen Erl in Dresden, zu lenken”.

Der in Pest geborene Schauspieler wurde 24jährig 1856 von Heinrich Laube an das Wiener Hofburgtheater engagiert, "spielt den Mortimer und fällt durch. Laube läßt sich indes nicht beirren, gibt ihm einen dreijährigen Kontrakt, und ehe der abläuft, ist er zum k. k. Hofschauspieler ernannt [...] er wird zum meistbeschäftigten Mitglied des Burgtheaters: 160 Vorstellungen pro Saison. Heimlich verlobt mit der reichen Pauline Pappenheim, heiratet er sie erst, als die Familie verarmt, er aber schon konsolidiert ist [...] 1881 verleiht ihm Kaiser Franz Joseph die Eiserne Krone I. Klasse, die damals noch mit dem erblichen Adel verbunden ist. Arthur Schnitzler meint Sonnenthal, wenn er im 'Grünen Kakadu sagen läßt: 'Einer, der uns vorspielen kann, was er will, ist doch mehr als wir alle'" (Haeusserman, Das Wiener Burgtheater, Wien u. a., Molden, 1975, S. 57).

Emmerich Bukovics von Kiss Alacska, Bruder des Sängers und Schauspielers Karl B. v. K. A. (1835-88), war erster Direktor des 1889 eröffneten Deutschen Volkstheaters in Wien; unter seiner bis 1905 währenden Direktion kam es u.a zu Uraufführungen von Werken Ferdinand Raimunds (1790-1836) und Johann Nestroys (1801-62), ebenso aber zu Aufführungen von zeitgenössischen Autoren wie Henrik Ibsen (1828-1906).

Zu Sonnenthal vgl. Öst. Lex. II, 409 und Czeike V, 250f.; zu Emmerich Bukovics von Kiss Alacska vgl. Czeike I, 496.

Auf Briefpapier mit gepr. kalligr. Briefkopf.

Art.-Nr.: BN#4687 Schlagwort: