Provenienzexemplar

Kleist, Heinrich von. Das Käthchen von Heilbronn oder die Feuerprobe. Ein großes historisches Ritterschauspiel.

Berlin, Realschulbuchhandlung, 1810.

198 SS., l. w. Bl. Halblederband der Zeit mit goldgepr. blauem Rückenschildchen und attraktiver Rückengoldverzierung. Marmordeckelbezug. Dreiseitiger Farbschnitt. 8vo.

 9.500,00

Erste Ausgabe. Nachdem 1808 im 4. und 5. Stück des "Phöbus" bereits einige Fragmente erschienen waren, "hatte Kleist sein Stück Cotta für ein Taschenbuch mit Zeichnungen von Ferdinand Hartmann angeboten und sich vergeblich um die Aufführung an deutschen Bühnen bemüht [... Kleist] bot es 1810 Reimer an, der es gleichzeitig mit den 'Erzählungen' herausbrachte [...] Goethe warf das geborgte Exemplar, das ihm sein Sekretär gebracht hatte, mit den Worten ins Feuer: 'Das führe ich nicht auf, wenn es auch halb Weimar verlangt'" (Sembdner, S. 21).

Der hübsche Einband kaum berieben. Frisches und breitrandiges, nur schwach gebräuntes bzw. vereinzelt stockfleckiges Exemplar. Am Vorsatz hs. Widmung: "Meinem Freunde Eduard Ludolff für -- / W. Haering / Berl. d. 8ten Novbr. 1821" (d. i. wohl der unter dem Namen "Willibald Alexis" bekannt gewordene Wilhelm Haering an seinen Schulfreund, den Kammergerichtsrat Eduard Ludolff [1797-1857], der sein Vermögen als Förderer der Künste und Künstler durchbrachte und sich ertränkte); darunter weiterer Besitzvermerk (Achim von Steman?) von 1908. Erworben aus der Sammlung des Frankfurter Insolvenzrechtlers Wilhelm A. Schaaf (1929-2015).

Literatur

WG² 7. Goedeke VI, 102, 6. Sembdner 21, 8.

Art.-Nr.: BN#46904 Schlagwörter: ,