Bechstein, Ludwig, Schriftsteller (1801-1860). Eigenh. Gedicht mit U.

O. O. u. D.

1 S. 4 Strophen zu je 8 Zeilen. 4to.

 1.800,00

"Es rief ein Spanier unseren Soldaten | Her von der Grenze: Hört rief er, erlaubt | Daß ich euch frage, welche guten Sachen | Dem Blut entsprießen, das der Krieg euch raubt? | Ruhmreich zählten her sie ihre Thaten, | Der Spanier sprach und schüttelte das Haupt: | Des Sieges Palme, hört's! die einzig echte, | Das ist die Freiheit, aber ihr - seid Knechte. | Sagt, fuhr er fort, als er herabgeklommen | von seinen Höh'n, in ihrem Kreise stand, | Was werden solche theuren Siege frommen | Dem ärger stets bedrängten Vaterland? | Sie mögen auch in die Geschichte kommen, | Erlahme, sie ergreifend, ihre Hand, | Des Sieges Palme, hört's, die einzig echte, | Das ist die Freiheit, aber ihr - seid Knechte. | Auf gotisch morschem Throne muß ich scheuen | Den Zwingherrn, der mit Fesseln euch umflicht, | Sein Zepter sorglos auf dem Schooß von Frauen | Der Zorn nur eines Knaben, und er bricht. | Wer möchte einer Tapferkeit vertrauen? | O nein, der Furcht entwachsen seid ihr nicht. | Des Sieges Palme, hört's, die einzig echte, | Das ist die Freiheit aber ihr - seid Knechte. | Beim Worte Furcht, da lodert auf die Wuth | Der Krieger und sie greifen zu den Waffen -Der Spanier schreit: wißt ihr kein andres Blut | Gerechte Sühne eurer Schmach zu schaffen, | Die vor der Tyrannen Uebermuth | Das Haupt läßt sinken und den Arm erschlaffen? | Des Sieges Palme, hörts, die einzig echte, | Das ist die Freiheit, aber ihr - seid Knechte".

Etwas fleckig und mit kleinen Randläsuren.

Art.-Nr.: BN#50062 Schlagwort: