Slezak, Leo, Kammersänger und Filmschauspieler (1873-1946). 3 eigenh. Briefe mit U. und Albumblatt mit eh. U.

London, Prag und Wien, 1904-1909.

Zusammen 5 SS. 4to und 8vo.

 650,00

An einen namentlich nicht genannten Freund: “Anbei den Brief - eine Notiz in die Zeitung setzen Sie besser hinein - singen tue ich besser als Sie - schreiben tun Sie besser als ich. Gott wie geht mir die Galle heraus - wie mieß ist mir - ahnen Sie wie es hier ist - November. Scheußlich - ach und das Fressen - täglich Hammel - täglich, wenn ich ein Schaf sehe, werde ich schon wild - die Kinder waren krank - Bubi ist es noch [...]”.

In dem diesem Brief beiliegenden Schreiben erklärt der Tenor, weswegen er “nicht imstande [sei,] den Barynkay [recte: Barinkay, aus Johann Strauß’ ‘Zigeunerbaron’] im Herbste zu singen.

Sie müssen - wenn Sie nach dieser nochmaligen Absage überhaupt noch mit mir reden, den Abend verschieben, bis ich von Amerika zurückkomme.

Ich habe seit dem September unmenschliches geleistet, habe noch so viel zu lernen - wie ich das machen werde weiß ich nicht [...]” (Br. v. 4.VII. 1909).

“Herrgott die Depeche habe ich verbummelt - bin schon wie ein Irrsinniger - morgen fahre ich nach Pest [...]” (Br. v. 19.III. 1909; auf Briefpapier mit gedr. Briefkopf).

Der Tenor Leo Slezak - der "zu den berühmtesten Interpreten der Tenor-Rollen Wagners gehörte" (MGG XII, 767) - sang mit Ausnahme eines dreijährigen Gastspiels an der "Met" seit 1901 an der Wiener Hof- bzw. Staatsoper, die ihm 1926 die Ehrenmitgliedschaft verlieh. Als Schauspieler trat Slezak von 1932 an in 42 Filmen auf, darunter in Carl Froehlichs "Es war eine rauschende Ballnacht" mit Zarah Leander und Marika Rökk (1939) und in Josef von Bákys "Münchhausen" mit Hans Albers und Brigitte Horney (1934).

Art.-Nr.: BN#5041 Schlagwörter: , ,