Frankl Rt. von Hochwart, Ludwig August, Schriftsteller und Philanthrop (1810-1894). 2 eigenh. Briefe mit U. und gedr. Visitkarte mit 6 eh. Zeilen verso.

Wien, 1881 bzw. 1889.

Zusammen 7 SS. 8vo. bzw. 6,3:10,4 cm.

 250,00

An Leo v. Filzinger in Fragen einer Erbschaftsangelegenheit bzw. eine Gratulation zum 80. Geburtstag des Adressaten (Br. v. April 1889 und Visitkarte): “Ich lese im heutigen ‘Tagblatt’, daß Sie Ihren 80. Geburtstag antreten. Weißbachs Lexikon gibt aber Ihren Geburtstag als am 13. April 1809 an. Wie dem auch sei! Man kann an jedem Tage einem Freunde herzlichst seine Glückwünsche darbringen. Und so thue ich dem heute am 24. April [...]”.

Die wohl auf Grund der unterschiedlichen Angabe des Geburtstages auf 13.IV. rückdatierte Visitkarte mit einem sechszeiligen Gedicht an den Jubilar: “Wer wie Du mit achtzig Jahren, | Noch der Wissenschaft frisch präsidiren kann, | Den besingt und preiset man [...]”.

Seit 1838 Sekretär der Wiener Jüdischen Kultusgemeinde und ein gern gesehener Gast im Salon von Karoline Pichler, verfaßte der Gründer der Kulturzeitschrift ‘Sonntags-Blätter’ (1842-48) als Demokrat und Mitglied der Akademischen Legion das erste zensurfreie Flugblatt Österreichs ‘Die Universität’. Später Direktor des Musikvereins und Professor der Ästhetik, Schulrat und Präses der Wiener Kultusgemeinde, gründete der Schriftsteller 1872 das Israelitische Blindeninstitut auf der Hohen Warte und berief den ersten Blindenlehrerkongreß ein, zu dessen Präsident er 1873 gewählt wurde. 1876 wurde er, der mit Nikolaus Lenau und Anastasius Grün befreundet gewesen war, geadelt.

Art.-Nr.: BN#5099 Schlagwort: