Altenberg, Peter. Was der Tag mir zuträgt. Fünfundfünfzig neue Studien. Darin: Eigenh. Widmung mit U.

Berlin, S. Fischer, 1901.

Mit Portraitfrontispiz. XIV, 250 SS. Leinenband der Zeit mit Lesebändchen. 8vo.

 950,00

Die mit Winter 1902 datierte Widmung für Max Schmidt: "- - - - zum Abschluß will die Frau | uns bringen | und unser Ringen! | Mit Milchkur und Beethoven-spielen | kannst Du unerschöpfliche Kräfte | erzielen - - - | aber Deine heiligste Frau | ist doch schließlich nur eine Muttersau!".

Beim Empfänger wird es sich um den 1861 (anderen Quellen zufolge 1866 oder 1871) geborenen Innenausstatter und Möbelfabrikanten Max Schmidt (gest. 1935) gehandelt haben, der eng mit Altenberg und Adolf Loos befreundet war, der wiederum durch die Firma Schmidt nebst anderem den berühmten "Elefantenrüsseltisch" herstellen ließ. Der erfolgreiche Geschäftsmann und Kunstsammler war Teilhaber des 1853 gegründeten und noch heute bestehenden Familienunternehmens Friedrich Otto Schmidt mit Sitz im Wiener Palais Chotek (Währinger Straße 28). Max und seine Brüder Otto und Karl Leo waren mit vielen Künstlern der Jahrhundertwende befreundet, unter anderem mit Peter Altenberg und Adolf Loos, wobei Max und Karl Leo als Trauzeugen bei dessen Heirat mit Lina Loos fungierten. Daneben zählte Max "zu den bedeutendsten Antiquitätenhändlern Europas. Er kaufte Schloßeinrichtungen, Portale und Gemälde, womit er mit viel Sinn für Prunk und repräsentative Wirkungen die Paläste des Finanzadels und der Hocharistokratie, etwa der Familien Castiglione, Festetics, Pálffy, Károlyi usw., ausstattete. Mit seinem Ausbau der Burgruine Kehlburg bei Bruneck (Südtirol) fand er so großen Beifall, daß er mit der Einrichtung weiterer Esterházyscher Schlösser beauftragt wurde. Schmidt erwarb selbst Schlösser in Wien und Budapest, so 1920 das Pötzleinsdorfer Schloß in Wien XVIII. mit seinem großen Park, in dem er die Figuren des ehemaligen Ringtheaters aufstellen ließ" (ÖBL X, 288).

Mit montiertem Exlibris "Bibl[iothek] Stadt Wohnung No 3594" am vorderen Innendeckel. Buchrücken etwas verblichen. Vorderes Innengelenk fachmännisch restauriert, das Widmungsblatt im Rand etwas angedunkelt.